Auch hier im südlichsten Europa habe ich es bis jetzt noch nie geschafft ein Basilikum über den Winter zu bringen. Auch wenn ich die Töpfchen über Nacht ins Haus nahm, sind allesamt schwarz geworden, das heisst erfroren.
Der auf dem Foto ist jedoch ein frühreifes und zähes Kerlchen. Im Februar, der war aussergewöhnlich warm, ist er plötzlich wild zwischen Steinchen hervorgespriesst, wohl aus den letztjährigen Samen. Ich habe ihn vorsichtig herausgenommen und in ein Töpfchen gepflanzt. Dann haben wir ihn gehegt und gepflegt. Jede Nacht durfte er rein in die Stube. Ganz langsam ist er gewaschen. Zweimal ist er ganz knapp dem Kältetod entronnen. Schwarze Blättchen und Miniermotte hat er aber überlebt und er hat es, wie man sehen kann, geschafft! Bald gibt es das erste Baslikumpesto, ohne Zucchini die sind noch nicht soweit.
Habt ihr auch ein Garten-Stolz-Pflänzchen?
Passend zum Thema möchte ich noch auf die geplante Saatgut-Regelung der EU aufmerksam machen. Das Saatgut-Kartell hat gute Arbeit bei den Bürokraten in Brüssel geleistet.
Die EU behauptet, dass die Regelung Hobbygärtner nicht betreffen und dass es Sonderregelungen für Kleinstunernehmen geben wird. Augenwischerei, dehalb sollten wir dagegen halten – zum Beispiel mit der Unterzeichnung der Petition für die Vielfalt!
Wie dir fällt es mir schwer, mich für ein Kraut zu entscheiden, ich hab alle meine Kräuter lieb. Aber das Basilikum liegt mir schon sehr am Herzen, zumal es hier im Deutschland ja manchmal nicht so einfach ist, es über einen kühlen nassen Juni zu bringen. Das "Normale" ziehe ich mir derzeit aus den Töpfchen, die es zu kaufen gibt. Die vielen, viel zu dichten Pflänzchen werden in Töpfen vereinzelt und was schon hochgewachsen ist, wird gekappt und die Stängel dann in Wasser gestellt, wo sie Wurzeln ziehen.
So kommt es dann , dass im Sommer meine Terrasse einem Basilikumwald ähnelt. Außer dem Normalen hab ich noch rotes und helles Stauden-Basilikum, das kleinblättrige, das in Griechenland in dicken Büschen vor den Haustüren steht und Thai-Basilikum, das ich mir ausgesät habe und das demnächst in Töpfe gepflanzt wird. Nicht nur für dieses Kraut wünsche ich mir, dass das Wetter, das ja wieder kühl werden soll, endlich aus den Hufen kommt.
Die Petition unterschreibe ich gern. Wer wissen möchte, mit wem man es mit der Firma Monsanto zu tun hat, dem empfehle ich diesen Film…
http://www.youtube.com/watch?v=CbbQiZrZgDY…sehr lang, sehr erschreckend und sehr erleuchtend.
Was dich als Bäckerin auch interessieren wird,ist folgender Artikel über Glyphosat (=Roundup) in Getreide und Mehl, also auch in unseren Backwaren…
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/herbizide-in-der-landwirtschaft-gift-im-getreide-1.1406344
Lieben Gruß und dem Pflänzchen gute Gesundheit und Gedeien
Ulrike
P.S. Normales Basilikum hat wohl kein langes Leben, auch wenn es keinen Winter erlebt. Dafür gibt es die Stauden-Basilikumsorten, mit denen mir das Überwinter schon mehrfach gelungen ist. Es hat ein etwas anderes Aroma als das Normale, dafür hält sich dieses aber in gekochten Speisen besser… hat mir ein griechischer Koch gesagt, was ich bestätigen kann.
Ich habe vor einer Woche auch die violette und kleinblättrige Sorte ausgesät, die werden hoffentlich bald spriessen.
Danke auch für die interessanten Links. Ich schau mir jetzt gleich mal den Monsanto-Film an.
JA! Von dem Artikel zur Regelung habe ich vor einigen Tag auch voller Unverständnis gelesen. Ein absolutes No-Go
Basilikum, das der sich in deinen Gefilden auch so divenhaft verhält… hier fällt er ja oft den Schnecken zum Opfer. Und der Kälte sowieso… Ich hab meist Genueser, rotes und Zitronenbasilikum in Töpfen auf der Terrasse.
Mein Gartenstolzpflänzchen im alten Garten war ein Prachtexemplar einer Louise Odier…. in den drei Jahren seit ich sie verlassen habe hat es noch keine Pflanze geschafft mir derart ans Herz zu wachsen….
Und Monsanto, das ist was für Alpträume….