Ich nehme euch mit auf einen kleinen Rundgang durch Scuol. Ihr wisst ja, ich war Ende Juni in Graubünden. Zuerst ein Blick auf Scuol von oben und wer bis zum Schluss dranbleibt, bekommt auch noch was zu futtern, schliesslich macht so ein Rundgang Hunger.
Um das Foto zu schiessen habe ich die Gondelbahn auf den Hausberg Motta Naluns genommen, wo ich übrigens eins meiner Lieblingsfotos geschossen habe.
Sucol zählt etwas über 6000 Einwohner und ist, was man von oben nicht gut sehen kann, am Hang gebaut. Der Ort teilt sich in ein Oberdorf (Scuol Sura) und ein Unterdorf (Scuol Sot).
In diesen beiden Teilen stehen auch die alten Engadinerhäuser mit den schönen typischen Sgraffito. Mir sind sofort die Bänke vor jedem Haus aufgefallen. Wie in Spanien sitzen dort abends gerne die Leute und plaudern, aber natürlich nicht wenn WM ist…
Scuol liegt inmitten des Unterengadiner Fensters, einer geologisch bedeutenden Erosionslücke. Im Bereich des „Fensters“ dringen Gase aus dem Erdinneren durch Risse und weichen Schiefer nach oben und vermengen sich mit dem Grundwasser und so haben sich in dieser Gegend über 25 Mineralquellen gebildet. Aus vielen Scuoler Brunnen sprudelt deshalb Mineralwasser. Die öffentlichen Brunnen sind meist mit zwei Wasserhahnen ausgerüstet: Aus dem einen fliesst normales Trinkwasser, aus dem anderen kohlensäurehaltiges Mineralwasser.
Das Wasser kann man aber nicht nur trinken. Ich gehe ins Bogn Engadina, das römisch-irisches Bad mit 12 Wasserbecken und planche im Aussenbecken und bewundere die beeindruckende Aussicht.
Danach erkunde ich noch etwas das Unterdorf, auch hier hat es hübsche enge Gässchen mit den typischen Engadinerhäusern.
So ein Rundgang macht Hunger. Ich kehre im Crusch Alba, was übrigens weisses Kreuz auf Rätoromanisch heisst, ein. Da wartet Roman Nodèr bereits in seiner spiegelblank geputzten Küche auf mich.
Wir kochen zusammen Plain in Pigna, eine typische Engadiner Spezialität. Ein einfaches Kartoffelgericht für das meist Reste von Trockenfleisch verwendet wird, und jeder Haushalt sein eigenes Rezept hat.
Während Roman die Kartoffeln schnetzelt verät er mir sein Geheimnis. Er schnetzelt die Hälfte der Kartoffeln grob, die andere fein. Und mit Butter muss man auch nicht sparen!
Plain in Pignazorra Rezept reicht für: 4 Personen Typisches Engadiner Rezept Zutaten
Zubereitung
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Köstlich!
Infobox:
Ausführliche Informationen über Sucol findet man auf der Webseite von Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG oder auch vor Ort: Stradun, 7550 Scuol Hotel Crusch Alba rustikal, empehlenswert für Engadiner Spezialitäten |
#kochtopfgoesgraubünden //All dies konnte ich dank Einladung von Graubünden Ferien erleben. Danke dafür!//
Jetzt hab ich Hunger!! :D
Wo ist die Bramata (grober Mais)?
Plain in pigna ist nicht ein Kartoffelgericht. Es besteht vor allem aus Bramata und auch rohen Kartoffeln. Dazu kommt Mehl, Milch, Speck (oder Wurst), ev. Rosinen.
Gruss – Anita
Keine Ahnung, frag Roman. Er hat mir Plain in Pigna so gezeigt.
Hallo zusammen,
meine Mutter – sie stammt aus Scuol – macht die Plain in Pigna in etwa so, wie im Rezept beschrieben. Aber es gibt wahrscheinlich in jeder Familie ein etwas anderes Rezept, alle köstlich. Die Bramata hat meine Mutter für die Polenta verwendet. Viel besser als der feine Mais, den man meist bekommt.
Gruß, Stefan
Hübsch! Mir hat die Küche in Scuol auch gut gefallen – wir waren dann auch noch zu Beginn der Wildzeit oben. Lecker.