Ofenberliner nach Kühlschrankmethode

Barbara fragt nach Rezepten für die tollen Tage. Früher als ich noch jung war und in Luzern wohnte war Fasnacht ein Muss. Heute tausend Kilometer entfernt von der alten Heimat packt mich der Virus nicht mehr wirklich.

Hier gibt es übrigens auch Fasnacht. Der Carnaval de Cádiz ist in ganz Spanien bekannt. Aehnlich der Basler Schnitzelbänke machen sich verschiedene Gruppen auf ironisch- bis sarkastisch-witzige Weise, mit gesungenen Texten, teilweise instrumental begleitet, über Ereignisse des abgelaufenen Jahres lustig. Zusätzlich gibt es einen Wettbewerb wo die besten Gruppen prämiert werden. Ich war noch nie richtig dabei, habe aber mal per Zufall 2003 einen Auftritt in Tarifa gesehen.

Carnaval in Tarifa 2003

Selbstverständlich gibt es auch passendes Karnevals-Gebäck. Wie bei uns muss das im Fett schwimmen. Zum Beispiel Orejas de Carnaval. Das sind eigentlich nichts anderes als unsere Fasnachtschüechli. Der grosse Unterschied ist Anis-Schnaps, der kommt in die spanische Version.

Nun die Frage, was soll ich für Barbaras Event zubereiten? Auf frittiertes Zeug wie Schenkeli oder Berliner hatte ich keine Lust. Aber da hab ich doch mal was gelesen von Berlinern die statt frittiert gebacken werden. Der richtige Zeitpunkt es auszutesten, denn morgen am Aschermittwoch fängt ja die Fastenzeit an, wenigstens theoretisch.

Ofenberliner

Die Ofenberliner basieren mehr oder weniger auf Bäcker Süpkes Berliner-Rezept. Ich habe jedoch den Teig nach der Kühlschrankmethode zubereitet. Das heisst der Teig wird am Abend zuvor zubereitet und geht dann über Nacht im Kühlschrank. So sind die Berliner am nächsten Tag ratzfatz gemacht.

Ofenberliner nach Kühlschrankmethode

Ofenberliner nach Kühlschrankmethode

Rezept reicht für: 8 Stück

Kommen geschmacklich nah – optisch sowieso – an frittierte Berliner ran.

Zutaten

  • 250 g Weizenmehl
  • 70 g lauwarme Milch
  • 15 g Frischhefe
  • 30 g Butter, weich
  • 30 g mit Vanille aromatisierter Zucker
  • 3 g Salz
  • 1 Ei (M)
  • Zum Fertigstellen

  • 20 g Butter
  • Zucker oder Puderzucker zum Wälzen
  • Konfitüre

Zubereitung

  1. Frischhefe in etwas Milch auflösen. Alle Zutaten in die Schüssel der Küchenmaschine geben und 4 Minuten auf Stufe 1.5 (von 4)kneten, dann auf Stufe 2 schalten und 6 Minuten fertig kneten. Der fertige Teig ist weich und speckig.
  2. Teig in eine nicht zu grosse Schüssel geben und abgedeckt an einem warmen Platz 1-2 Stunden aufgehen lassen. Danach den Teig entgasen, kurz durchkneten und dann zugedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.
  3. Am nächsten Tag den Teig 30 Minuten vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen. In 8 Kugeln teilen und schön rund schleifen. Zugedeckt je nach Raumtemperatur 75 Minuten gehen lassen.
  4. Ofen und Backblech auf 210 Grad aufheizen. Teiglinge vor dem Backen mit der geschmolzenen Butter bestreichen und 12 Minuten backen.
  5. Sofort nach dem Backen nochmals mit Butter bestreichen und in Zucker wälzen. (Wer Puderzucker mag kann sie erst kalt werden lassen.) Konfitüre in die Ofenberliner spritzen und am besten lauwarm geniessen.
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Entschuldigt das unscharfe Foto, aber Y. wollte essen!

Ofenberliner nach Kühlschrankmethode (entschuldigt das unscharfe Bild)

Nun wollt ihr sicher wissen wie sie schmecken? Saugut und entfernt erinnern sie auch nach Berliner. Eine gute Alternative für Leute die Fett sparen müssen/wollen.

Rezepte für die tollen Tage


23 Gedanken zu „Ofenberliner nach Kühlschrankmethode

  1. ah da ist es ja… ich hab gesucht und gesucht, da ich nix fritiertes machen wollte. hab dann gelesen, dass wenn krapfen nicht fritiert werden, dann sinds keine krapfen. so ein schmarrn, oder? deine schauen super aus. danke fürs rezept.

  2. Du weisst ja, dass ich eher dem Club der Herzhaften angehöre, aber das spricht sogar mich an! Super schaut das aus!
    Das Problem mit dem hungrigen Mann an meiner Seite und dem verwackelten Foto kenne ich nur zu gut, immer diese ungeduldigen Männers ;-)

  3. Die klingen nach einer großartigen Alternative. Ich hasse nämlich den Aufwand und das Hantieren mit dem Öl. Können Sie denn mit den klassischen Berlinern mithalten?

  4. Galle wird es dir danken ;)
    Ich backe zwar berliner in Fett, doch essen tue ich immer nur einen, der macht mir schon solchen Ärger das ich lieber darauf verzichte.
    So könnte ich vielleicht mal 2 essen ;O)

    Danke für diese geniale Idee

    Lg Kerstin

  5. unbedingt ausprobieren. Meiner Mutter sind die Krapfen, so heissen sie in bayrischen Landen, nie richtig gelungen. Sie waren innen immer noch roh und ich habe mich deshalb nie recht daran getraut, ausserdem mag ich Friteusen nicht.
    Aber bitte was heisst „entgasen“?
    Liebe Grüsse Waltraut

  6. REPLY:
    Entgasen heisst den Teig nochmals zusammenzufalten bzw. zu kneten. Heute Morgen haben wir zwei in der Mikrowelle erwärmte Ofenbeliner zum Frühstück genossen. Köstlich! Ich kann dir das Rezept nur empfehlen.

  7. Berliner unfrittiert.. das suche ich schon die ganze Zeit! Die Faschings Zeit ist jetzt zwar rum, aber Berliner gehen immer :) die werde ich sobald wie möglich testen! Vielen Dank für das Rezept :o)

    Liebe Grüße,
    Mara

  8. Das mit den unscharfen Fotos und ungeduldigen Männern kenne ich auch. ;-)

    Frittieren tue ich äußerst ungern, deshalb gab’s bei mir ja auch nur gebackenes Hefegebäck. Die Ofenberliner merke ich mir!

  9. Hallo , auf Suche nach Ofenkreppel , bin ich auf Ihr Rezept gestoßen
    Den Fotos nach zu Urteilen müssen sie schön fluffig schmecken
    Werde sie heute backen , sind im Augenblick zur Ruhe :))
    Leben Sie noch in Spanien?
    Ich bin seid Jahren auf Mallorca Zuhause
    Gruß und einen schönen Sonntag

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