Armes (Brot)-Deutschland

Der Vorkoster machte gestern im WDR den grossen Brötchentest. Björn Freitag hat für den Test Brötchen bei Kamps, im Backshop, beim Bio-Bäcker und Aufbackbrötchen im Supermarkt gekauft und sie von 40 Personen probieren lassen.

Das Resultat – für mich – erschreckend: Gewonnen hat das Brötchen von Kamps gefolgt vom Aufbackbrötchen. Dritter Platz das Bio-Brötchen und das Schlusslicht – ein Hoffnungsschimmer – das Billig-Brötchen aus dem Backshop.

Ich habe ein anderes Resultat erwartet, vor allem da einige Tester im Alter von 60+ waren. Die sollten doch noch wissen wie ein gutes Brötchen schmecken muss. Entweder war der Bio-Bäcker eine völlige Niete, was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, oder es ist so, dass inzwischen die meisten auf Industrie-Brötchen konditioniert sind.

Erstaunt hat mich auch, dass das Ur-Brötchen nicht schmecken soll. Björn und der Bio-Bäcker haben zum Vergleich in der Backstube Ur-Brötchen gebacken. Sie haben einen Teig nur aus Mehl, Hefe und Salz gemacht und dann verarbeitet wie die anderen Brötchen. Der Teig war wegen des fehlenden Backmittels (bei diesem Bäcker ein Bio-Backmittel) etwas schwieriger im Handling, das heisst der Teig klebte an der Brötchenform-Maschine. Optisch waren sie dann auch nicht ganz so schön wie die anderen. Weshalb jedoch die frisch aus dem Ofen geholten Ur-Brötchen nicht schmecken sollten erschliesst sich mir nicht. Meine Brote und Brötchen, ohne Brotbackmittel, Enzyme und sonstigen Hilfsmittelchen gebacken, schmecken IMMER gut! Vielleicht war der Bio-Bäcker doch eine Niete?

BBD #52 - Rustic Baguette triolette

Sendung verpasst? Sie ist noch nicht in der Mediathek, aber hier kann man schon mal gucken.


8 Gedanken zu „Armes (Brot)-Deutschland

  1. Danke für den Tipp, ich werde es mir in der Mediathek anschauen. Ich finde die Brot- und Brötchenqualität erschreckend und habe schon lange nichts mehr beim Bäcker gekauft.Schlechtes Brot, daüber kann ich mich richtig aufregen. Dass aber die meisten Menschen die Chemieware vorziehen, finde ich noch erschreckender als die miese Qualität selbst.

  2. Wir haben zum Glück ein paar gute Bäcker vor Ort- aber selbst die halten dem selbergebackenen nicht stand, wenn es mir dann doch mal an Zeit zum Backen fehlte steh ich dann in der Bäckerei und verzieh das Gesicht. Also, der Geschmack erfährt schon Gewöhnungseffekte…. zum Glück in die eine wie die andere Richtung.

  3. Dass Kamps gewonnen hat, hat mir gestern Abend einen Schauer über den Rücken gejagt. Aber wenn ich mir ansehe, wie voll die SB-Backshops sind, wundert mich gar nichts mehr.
    Wenn die „Ur-Brötchen“ ganz ohne jeden Vorteig gebacken wurden – und so habe ich das verstanden – wundert es mich nicht, wenn der Geschmack nicht so rund war. Was mich wirklich gewundert hat, ist, dass der Bäckermeister es nicht geschafft hat, ihnen eine vernünftige Form zu geben. Dabei schaffen du, ich und noch ganz viele andere Hobbybäcker das ohne weiteres.
    Aber um ehrlich zu sein, bin ich kein großer Fan der WDR-Tests, die finde ich oft sehr unausgewogen.

  4. Danke für diesen Artikel, denn ich habe den Beitrag verpasst. Oder habe ich vielleicht doch nichts verpasst. Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass der Geschmack der Leute da richtig lag, denn sie hatten wohl keine andere Wahl. Es fehlten eindeutig die guten Brote der Blogger, die das zu Hause machen. Wenn ich Eure Brote da sehe, dann läuft mir ja schon immer das Wasser im Mund zusammen. Etwas was mir bei keinen der erwähnten Quellen passiert. Und sicher hast Du mit dem trainierten Geschmack recht, denn ich habe beobachte, dass Leute, die nur im Reformhaus einkaufen auch einen völlig anderen Geschmack antrainiert bekommen. Diese Leute hätten sicher anders gestimmt. Eines habe ich inzwischen herausgefunden. Möchte ich ein wirklich gutes Brot, dann muss ich es wohl selber machen. LG Anna

  5. Den Beitrag habe ich nicht gesehen. Aber es lässt auch mich erschaudern. Ich kann gar nicht glauben, dass man das nicht schmeckt.
    Meine Brote und Brötchen werden immer als „Ur-Form“ gebacken. Uns schmecken sie besser als die gekauften Teile.

    Aber ich habe mich schon öfter über den Geschmack von anderen gewundert und denke manchmal entweder habe ich keinen Geschmack oder ich bin einfach verwöhn :D

    LG Steffi

  6. REPLY:
    Klar sind die Ur-Brötchen wegen des fehlenden Vor- und Sauerteig weniger geschmackvoll, aber so schlecht wie Björn Freitag sie gemacht hat können sie frisch aus dem Ofen wirklich nicht sein. Er hat ja auch noch was von einem komischen Nebengeschmack geschwafelt. Was die Form betrifft, die die man im Fernsehen gesehen hat, hat vielleicht der Vorkoster geformt. ;-)))

  7. REPLY:
    Also am meisten hat mich Platz 2 der Aufbackbrötchen schockiert… ich finde die Dinger geradezu widerlich. Ist der Geschmack vieler Leute so sehr an „Fertigzeug“ gewöhnt, dass dies als leckerer empfunden wird?

    Viele Grüße, Christian

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