Aus meinem Gelateria-Labor – Honig-Ziegenfrischkäse-Eis mit Streuseln

Mir geht es mit Eis wie Sylvia, das heisst ich bin ebenfalls kein Freund von Fruchteis. Auch mich kann man mit Erdbeereis jagen. Ich liebe wie sie Nuss-, Schoggi-, Nougat-, Krokant-, Kokosglacé, das heisst klassische Sorten, wie man in der Uebersicht meiner Kreationen sehen kann. Manchmal bin ich trotzdem etwas experimentierfreudiger und mache Apfel-Wasabi-Sorbet, welches es übrigens in das Eis-Rezepte-Buch Sweat Dreams für Astrid geschafft hat, oder Schokoladeneis mit Chili. In diese Kategorie fällt auch das Ziegenfrischkäse-Eis von Chef Hansen, welches mir diese Woche ins Auge gestochen ist.

Alex schwärmt nur so vom Eis. Er meint es sei eine Offenbarung. Ich zitiere: Leichter Geschmack nach Käsekuchen – im Besten Sinne. Das sollte also nach meinem Geschmack sein, obwohl ich mir ja den Ziegefrischkäse im Eis nicht so gut vorstellen kann. Etwas skeptisch habe ich mich ans Werk gemachtt. Mein Motto ist:

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Diesmal habe ich leider verloren. Das Eis ist nicht nach meinem Geschmack. Der Ziegenkäse sticht für mich zu stark durch, obwohl ich das Glacé reichlich mit Honig und Streuseln gepimpt habe. Die Idee mit den Streuseln bzw. Keksteig stammt ebenfalls von Alex bzw. Ben & Jerrys.

Ich habe schon bei FB berichtet, dass die Masse beim Kochen aussah wie Fondue und auch so gerochen hat. Beim Gefrieren in der Eismaschine sah es eine Zeitlang aus wie geronnenes Fondue. Nicht wirklich appetitlich. Der starke Ziegenkäse-Geruch ist wohl dem verwendeten Frischkäse zu verdanken. Ich habe eine Ziegenfrischkäse-Rolle ohne Rinde verwendet, wie auch für die nussigen Ziegefrischkäse-Medaillons.

Essbar ist es, glücklicherweise. Ich muss es also nicht wegschmeissen. Die Grundidee des Rezeptes gefällt mir. Bei mir kommt diese Version jedoch nicht auf die Eiskarte meiner imaginären Eisdiele. Ich könnte mir das Glacé jedoch sehr gut mit Philadelphia anstelle des Ziegenfrischkäses vorstellen. Hopfen und Malz sind also noch nicht verloren.

Aus meinem Gelateria-Labor - Honig-Ziegenfrischkäse-Eis mit Streuseln

Hier nun mein Rezept ohne 6 Eier, dafür mit extrems geissigem Geschmack. ;-)

Honig-Ziegenfrischkäse-Eis mit Streuseln

Zutaten

Grundmasse
200 g Milch
100 g Leche evaporada (ungesüsste Kondensmilch)
50 g Milchpulver
1/2 TL Maizena
50 g mit Vanille aromatisierter Zucker
80 g marokkanischer Honig
200 g Ziegenfrischkäse (nächstes Mal Philadelphia nehmen)

Streusel
40 g kalte Butter
40 g brauner Zucker
30 g geröstete und gemahlene Haselnüsse
30 g Semmelbrösel (Rezept siehe Nussige Ziegenfrischkäse-Medaillons)

Zum Fertigstellen
1 dl Rahm
Streusel von oben

Zubereitung

Für die Grundmasse alle Zutaten ausser Ziegenfrischkäse in einen Topf geben. Noch kalt gut verrühren, damit sich das Milchpulver und Maizena auflösen. Es darf vor dem Aufkochen keine Klumpen mehr haben. Unter ständigem Rühren aufkochen, dann 1-2 Minuten kochen lassen, dabei immer rühren. Masse über den Ziegenkäse geben und rühren, bis sich der Käse vollständig aufgelöst hat.
Masse in eine Schüssel giessen und erkalten lassen. Wenn die Masse Raumtemperatur erreicht hat, Schüssel zugedeckt für mindestens 4 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Für die Streusel alle Zutaten zu Streuseln zerbröseln. 30 Minuten anfrieren lassen.

Rahm halb steif schlagen zur Mischung geben. Alles nochmal kurz mit dem Mixer aufschlagen, dann in die Eismaschine füllen gefrieren lassen. Die leicht angefrorenen Streusel dazugeben und gut durchmischen. Im Gefrierschrank fertig gefrieren lassen.

Achtung dieses Eis muss man vor dem Servieren antauen lassen. Sonst kriegt man – so wie ich – nur Brösel raus und keine schöne Kugeln.

Aus meinem Gelateria-Labor - Honig-Ziegenfrischkäse-Eis mit Streuseln

Die Streusel machen sich übrigens supergut im Eis, und da man von diesem Eis sowieso höchstens eine Kugel essen kann wird einem auch nicht schlecht. Die Streusel werde ich sicher noch in die eine oder andere Kreation aufnehmen.

Obwohl das Eis nicht ganz nach meinem Geschmack geraten ist geht es an Katrin von lingosmark bzw.

Schliesslich gilt – Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


9 Gedanken zu „Aus meinem Gelateria-Labor – Honig-Ziegenfrischkäse-Eis mit Streuseln

  1. das nenne Ich mutig … wenn DU mir ein Löfelchen abgibst zum probieren … bin Ich auch mutig ;o)
    Diese Kombi ist ungewöhnlich … und doch sehr interessant … ich stelle mir das sehr schmackhaft vor …
    So etwas ähnliches hab ich schon mal probiert mit Rosmarin dran … das war auch sehr köstlich .

    Lg & einen schönen Sonntag
    Kerstin

  2. Ich mag Ziegenkäse wirklich sehr sehr gerne – in allen Variationen. Ob ich ihn allerdings unbedingt in eisiger Form essen sollte? Ich kann Deine mangelnde Begeisterung gut nachvollziehen.

  3. Ziege „böchselt“ halt ein bisschen bis ziemlich. Ist nicht jedermanns Geschmack und ich kauf‘ auch keine Ziegenmilch mehr. Als Produkt Ziegenkäse liebe ich es jedoch. Ein Eis daraus zu machen gehört für nicht nicht zu den Dingen, die man zuerst angehen sollte …

  4. Hier wird Ziegenfrischkäse ja quasi in alles geschmissen – aber in Eis! Das IST mutig! Wobei ich an deiner imaginären Eisdiele bei dem Eis (allein vom Titel) auch nicht hängen gelieben wäre, sondern mich erst hätte durchprobieren müssen bei Schoko-Chili-, Kaffeeglacé, Oreo… Hast du einen Liebling in deiner Diele?
    Übrigens äußerst appart mit den Jasmin-Blüten!

  5. Schade, dass das Eis nicht nach Deinem Geschmack geworden ist. Ich stelle es mir von den Zutaten her schon lecker vor, aber wahrscheinlich nur mit einem relativ „neutralen“ Ziegenfrischkäse.

    Aber wie Du sagst: wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  6. Auch hier ein Einwurf meinerseits: Probiert und für gut befunden: Camemberteis. Gut nur, weil der Käse nicht durchgereift war und daher meiner Meinung nach nicht genug Aroma entwickelte. Das ganze mit Preiselbeeren serviert…

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