Eigentlich sollte für Brasato (Rindsschmorbraten) guter Wein verwendet werden, wie es z.B. Robert und Eva vorgemacht haben. Ich bin jedoch mal ein anderer Weg gegangen und habe einen billigen günstigen spanischen Tischwein aus der Plastikbuddel zum Einlegen verwendet.
Und was soll ich sagen, das Fleisch hat gut geschmeckt. Eine kleine Strafe für den billigen günstigen Wein musste wohl trotzdem sein. Das Fleisch war zuerst zäh. Ich dachte es läge an der Fleischqualität, aber aufgewärmt war der Braten wunderbar zart.
Fazit: Brasato kann man auch mit billigen günstigem spanischen Tischwein machen. Leider war die Schmordauer von 3 Stunden viiiiel zu kurz. Das nächste Mal 4 Stunden schmoren, oder eine höhere Temperatur wählen.
Brasato al Vino de Mesa
Links Brasato mit Chnöpfli zäh, rechts aufgewärmter Brasato mit Kartoffelstock butterzart.
1250 g Rindsbraten
Marinade
1 Rüebli
2 Stangensellerie
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Kräutersträuschen bestehend aus frischem Rosmarin, Thymian, Petersile und Maggikraut
4 dl Vino de Mesa
2 EL Butter
1 EL Olivenöl
1 TL Salz
schwarzer Pfeffer
1 EL Tomatenpürée
1/2 EL Mehl
1 Lorbeerblatt
1 Neklke
1-2 dl Wasser oder Bouillon
Gemüse, Zwiebel und Knoblauch fein schneiden. Braten in ein Gefäss legen. Gemüse und Wein dazugeben 24 Stunden marinieren, dabei 4x wenden.
Marinade absieben, Fleisch mit Haushaltspapier trocknen. Gemüse und Wein beiseite stellen.
Fleisch im Bräter ringsum anbraten, herausnehmen salzen und pfeffern. Gemüse in die Pfanne geben und ebefalls anbraten, Tomatenpürée und Mehl dazugeben und mit beiseite gestelltem Wein ablöschen. Flüssigkeit zur Hälfte einkochen, dann Fleisch, Nelke und Lorbeerblatt hinzugen. Deckel auf den Bräter, Wasser auf den Deckel giessen und für 4 Stunden in den auf 100 C vorgeheizten Ofen geben.
Braten vor dem Tranchieren kurz stehen lassen. Ein Teil des Gemüses aus der Sauce nehmen und nachher zum Fleisch servieren. Rest mit der Flüssigkeit pürieren, leicht einkochen, dann mit 2 EL Butter montieren.
Mit Chnöpfli oder Kartoffelstock servieren.
Das Rezept stammt aus dem Betty Bossi Kochbuch Italienische Küche 1. Auflage 1987 und ist mein Beitrag zu foodfreaks monatlichem Event Dein Kochbuch das unbekannte Wesen.
Beim Wein bin ich auch nicht so streng. Aber von der höheren Schmortemperatur kann ich nur abraten: Das macht das Fleisch eindeutig hart und zäh. Übrigens gelingt Marcella Hazan’s Methode auf dem Herd auch sehr gut. Man hat die Temperatur noch einen Tick besser unter Kontrolle (es darf auf keinen Fall blubbern!)
Das sieht doch wunderbar aus. Ich sehe auch keinen Grund keinen günstigen Wein zum Marinieren zu verwenden. Das widerspricht allerdings Alfred Bioleks Lehrsatz Nummer 1027: „Immer den Wein zum Marinieren verwenden, den man auch später zum Essen trinkt“ ;-)
wir frieren übriggebliebene Brasatoscheiben immer mit Sauce ein. Danach ist jeder Brasato zart. Lange Garzeiten bei tiefen Temperaturen, wie claudio rät, sind gut. Gibt es überhaupt ganz schlechte, spanische Weine ?
Da weiß ich ja, was ich mit dem gestern bei Aldi gekauften Wein mache, falls er zum Trinken nicht taugt…
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Gute Idee mit dem Einfrieren. Wegen der Zartheit des Fleisches, diesmal lag es an mir und nicht am Fleisch.
Ah, da weiss ich schon was ich als erstes in meinem heute bestellten Crockpot mache.
Das Rezept klingt gut. Bei der Bildunterschrift dachte ich schon, die Knöpfle wären zäh gewesen. ;-)
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Also, der Tip mit dem Länger-Einlegen-des-Fleisches und dem günstigen Tischwein zum Einlegen finde ich wirklich gut. Danke fürs Vorkosten und Ausprobieren.
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Stimmt, kann man so interpretieren. ;-)
super gericht. Kann nur die Variante mit Chnöpfli us de schwiez empfehlen :-) kam sehr gut an, danke