Eckstück vom einjährigen Rind niedergegart

Niedergaren sollte entspanntes Kochen sein. Das Problem, ich habe noch keine verlässliche Liste mit Kochzeiten gefunden. Alle Angaben, die ich bis jetzt so gefunden haben, stimmten nicht. Es dauert immer viel länger, und mit viel meine ich wirklich viel. Bei diesem Medio Redondo de Añojo – oder auf deutsch Eckstück vom einjährigen Rind – hat es 3 Stunden 45 Minuten gedauert bis die Kerntemperatur von 60°C erreicht war. Die Angaben, die ich im Vorfeld gefunden habe, lagen für 1 kg zwischen 2 und 3 Stunden. Ich hatte 3 Stunden eingerechnet. Wir mussten also ein Weilchen auf das Fleisch warten. Die Zeit haben wir mit Apéro überwunden. Ihr wisst was das bedeutet.. hicks!

Eckstueck vom einjaehrigen Rind niedergegart

Appetit hatten wir dann natürlich keinen mehr. Was aber nicht weiter schlimm war, die Sauce zum Fleisch ist mir nämlich misslungen. Wenn der Wurm drin ist, dann aber richtig. Die Zitronen auf dem Fleisch sahen hübsch aus, waren aber zäh wie Gummi. Dafür ist das Fleisch superzart geworden und hat auch am nächsten Tag kalt aufgeschnitten wunderbar geschmeckt.

Eckstueck vom Rind aufgeschnitten

Zum Glück habe ich meine Sliced Kitchen, ohne die hätte ich den – im angeheiterten Zustand – fälschlicherweise ganz aufgeschnittenen Braten nie fein hinbekommen. Mit dem Allesschneider konnte ich aber auch die 1 cm dicken Scheiben ziemlich fein schneiden. Wäre der Restbraten noch am Stück gewesen, hätte ich ihn natürlich noch feiner aufschneiden können.

Das Rezept war übrigens von Betty Bossi, das mache ich nie wieder, schreibe aber die Grundschritte auf, damit ich mich nächstes Mal nicht wieder betrinken muss!

Eckstück vom Rind, niedergegart

Eckstück vom Rind, niedergegart

Rezept reicht für: je nach Hunger 4-6 Personen

Wunderbar zarter Braten, braucht aber seine Zeit.

Zutaten

  • 1,2 kg Eckstück vom einjährigen Rind (Medio Redondo de Añojo)
  • Salz und Pfeffer und andere Gewürze nach Belieben

Zubereitung

  1. Fleisch eine Stunde vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen.
  2. Ofenfeste Platte auf Ebene 3 des AEG ProCombi Sous Vide Multi-Dampfgarer auf Funktion Bio-Garen 90°C aufwärmen. Nach 10 Minuten reduziert der Ofen die Temperatur automatisch auf 80°C.
  3. Fleisch salzen und in Oel oder Butterschmalz rundum insgesamt 8-10 Minuten anbraten.
  4. Nach dem Braten Fleisch mit Pfeffer und Gewürzen nach Wahl einreiben auf die vorgewärmte Platte geben. Kerntempertursensor in die dickste Stelle des Fleisches stecken. Kerntemperatur auf 60°C stellen. Als Orientierung, bei mir hat es 3 Stunden 45 Minuten gedauert bis diese Temperatur erreicht wurde. Das Fleisch kann nach Erreichen der gewünschten Kerntemperatur 1 Stunde bei 60°C warmgehalten werden oder aber sofort angeschnitten werden, muss also nicht ruhen.
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7 Gedanken zu „Eckstück vom einjährigen Rind niedergegart

  1. Hi Zorra,
    ich liebe deine Art zu schreiben. Kann es mir bildlich mehr wie vorstellen :-D. Und leider hast du Recht. Habe seit kurzem auch so ein Gerätchen, aber nirgendwo gibt es verlässliche Zeitangaben… sehr ärgerlich!
    Dein Fleisch sieht übrigens unverschämt zart aus. Trotz deines Schwipses ;-)
    Liebe Grüße,
    Eva

  2. Ich hab im Dezember gleich 3 x mit Rindfleisch experimentiert und 2 x war es nicht essbar. Die Zeitangabe von 2 Stunden erscheint mir zu wenig.
    Der letzte Braten war 4 Stunden im Holzbackofen. 1800 Gramm und der Holzbackofen ist von der Gradzahl her nicht steuerbar und die Temperatur fällt über die Zeit. Die 4 Stunden waren nicht geplant, aber ich musste zwischendurch weg. Die Kerntemperatur lag dann bei 100 Grad. Das Fleisch war nicht mehr rosa aber so was von weich und zart, das war unglaublich. Ich hatte es vorher in Rotwein und Portwein mariniert und die Soße aus der Marinade war der Hammer. Ich weiß nicht genau, aber vielleicht liegt es auch manchmal einfach am Fleisch, wenn es nicht so gut wird oder es länger braucht. In den Rezepten steht das ja meist nicht genau. Danke für deine Erfahrungen. Ich würde auch mal gerne ein rosafarbenes Rind machen, fürchte aber, dass ich deine Fleischqualität hier gar nicht so bekomme.
    Liebe Grüße aus der Pfalz und einen guten Rutsch!
    Susanne

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