«Ratet mal wieviel Gramm Kräuter das sind, und was ich damit machen werde?» Diese Frage habe ich kürzlich meinem Instagram-Followern gestellt. Ein paar Ratefüchse sind nahe an die Lösung ran gekommen. Die richtige Antwort wusste aber keiner.
Hier nun also die Lösung: Das sind ungefähr 400 g Kräuter, und ich habe eine Kräuter-Salz-Paste daraus gemacht. Nicht irgendeine Paste sondern Anna Fornos Kräuterpaste. Die habe ich 2008 schon mal gemacht. Die Würzpaste hat damals die Runde in verschiedenen Blogs gemacht. In den Ring geworfen hatte sie Erich von Houdini. Robert von lamiacucina, Martina von Lotta, kochende Leidenschaft und einige mehr hatten sie nachgemacht.
Kürzlich ging mein letztes Glas davon zu Ende. Ganz schön ergiebig und lange haltbar diese Paste. Wobei ich auch sagen muss, dass ich sie nur sporadisch verwendet habe. Höchste Zeit wieder einen Vorrat anzulegen. Jetzt im Frühjahr wachsen die Kräuter am besten, und sie sind auch am zartesten. Der Nachteil ich habe noch keine eigenen Tomaten und muss hier auf gekaufte zurückgreifen. Eigene wären mir natürlich lieber. Beim nächsten Mal mache ich die Paste wieder im Sommer wenn Tomatensaison ist.
2008 habe ich die Kräuter mit Hilfe des Fleischwolfes der Küchenmaschine, damals noch die Bosch MUM8, zerhäckselt. Ich kann mich erinnern, die Maschine musste ziemlich kämpfen. Danach musste diese nasse Kräuterpaste unter gelegentlichem Umrühren noch Stunden auf dem Herd köcheln. Nun habe ich die Paste von A-Z im Thermomix hergestellt. Der TM5 kann die Kräuter problemlos klein machen und dann auch gleich zur Paste einkochen. Alles in einem!
Die mühsamste Arbeit war diesmal das Waschen der Kräuter. Ich kann mich erinnern, dass Frank Buchholz bei einem Event mal sagte, man solle Kräuter, wie Pilze auch, nicht waschen. Der gute Mann kennt meinen biologischen Kräutergarten nicht. Beim Waschen der Kräuter sind einige dicke grüne Raupen aus den Kräutern gekrochen. Ich glaube nicht, dass man die im Essen möchte. Ich jedenfalls nicht! Wobei Insekten ja das Essen der Zukunft sein sollen…
Das Einkochen dauert natürlich auch im Thermomix ein Weilchen, aber man muss nichts Umrühren, das übernimmt der Wunderkessel.
Anna Fornos Kräuter-Salz-Paste
zorra
Rezept ergibt: ca. 600 g Paste
Thermomix-Rezept: Salzige Kräuterpaste zum Würzen von verschiedensten Saucen.
Zutaten
- 350 g frische Kräuter nach Belieben, hier Petersilie, Liebstöckel, Basilikum, Oregano, Thymian, Schnittlauch, Rosmarin
- 350 g Tomaten
- 350 g Salz
Zubereitung
- Kräuter gut waschen. Holzige Stiele entfernen. Die gewaschenen Kräuter portionsweise in der Salatschleuder trocken schleudern.
- Tomaten in grobe Stücke schneiden zusammen mit einem Teil der Kräuter (soviel wie in den Mixtopf passen) und 1/3 des Salzes in den Mixtopf des Thermomix geben. Stufe 10 fein häckseln, restliches Salz und eine weitere Portion Kräuter in den Mixtopf geben. Wiederum auf Stufe 10 fein häckseln. Solange wiederholen bis alles fein gehäckselt ist und die Konsistenz von «Spinat mit dem Blubb» (siehe Foto oben) hat.
- Nun das Ganze bei 95°C/Stufe 2 ohne Messbecher und ohne Gareinsatz einköcheln lassen. Nach ungefähr 2 Stunden Temperatur auf 110°C erhöhen und auf Stufe 1 solange köcheln bis sich eine dicke Paste bildet. Hat bei mir nochmals gut 1 Stunde gedauert. Sicherheitshalber ab und zu einen Blick in den Mixtopf werden.
- Die fertige Paste in ausgekochte Gläser füllen. Diese Würzpaste hält sich auch geöffnet sehr lange und muss, dank des hohen Salzgehaltes, nicht im Kühlschrank gelagert werden.
Inspiration: Houdini
Mein Vorrat ist nun wieder voll. Bin gespannt wie lange es diesmal dauert bis ich die Paste aufgebraucht habe.
Noch ein Wort zur Verwendung, die Paste ist sehr salzig. Man kann sie also nicht wie Pesto verwenden, sondern setzt sie anstelle von Salz ein. Ich nehme sie sehr gerne als Würze in Salat- oder auch Tomatensaucen.
Liebe Zorra, schön, dass Du Dich an diesen Blog-Post erinnerst, lange ist’s her, August 2008 war’s, sehe ich gerade. Leider, ja irgendwie leider, andererseits auch schadet es nichts, döst mein Blog vernachlässigt vor sich hin, zu beschäftigt bin ich mit meiner jungen Familie :-)
PS: Der Zugang zum Kochtopf wurde diesmal nicht verhindert, obwohl ich ohne VPN im Netz bin.
„Kürzlich ging mein letztes Glas davon zu Ende“
Heißt die hat sich seit 2008 gehalten? 8-9 Jahre lang? Respekt, nicht schlecht!
Viele Grüße,
Fabian
Ja, hast du richtig verstanden. Das Glas war von 2008 und ich lebe noch. ;-)
Diese Kräuterpaste ist damals leider an mir vorbei gegangen. Schön, dass sie bei dir so lange gehalten hat und ich heute darauf stoße. Ich könnte mir auch gut eine Variante mit wilden Kräutern vorstellen. Bloß, geht bei dem langen Einkochen nicht ordentlich Geschmack verloren?
Ja, die Kräuter treten in den Hintergrund. Ist mehr so ein Umami-Geschmack.