Hast du schon mal was von Matnakash gehört? Ich habe das Fladenbrot aus Armenien bei der Suche nach einem Rezept fürs 71. #synchronbacken entdeckt. Du siehst, das #synchronbacken macht nicht nur Spass, es bietet auch die Gelegenheit unbekannte Brote aus aller Welt einem grössen Publikum näher zu bringen. Das ist doch cool!
#synchron-Bäcker als Brotbotschafter
Danke also an alle #synchronbacken-Teilnehmer. Ihr seid die besten Brotbotschafter! Diesmal waren dabei:
- Britta von Backmaedchen 1967
- Caroline von Linal’s Backhimmel
- Susanne von magentratzerl
- Simone von zimtkringel
- Sarah von Kinder, kommt essen!
- Tamara von Cakes, Cookies and more
- Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
- Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
- Tina von Küchenmomente
- Volker von Volkermampft
- Shermin von Der magische Kessel
- Laura von Aus Lauras Küche
- Petra von Obers trifft Sahne
- Petra von genusswerke
- Nadja von Little Kitchen and more
Sowjet-Brot-Propaganda
Apropos Botschaft, so eine wollte die Sowjetunion auch an die Armenier senden. Ab 1930 wurde Matnakash in grossen Mengen produziert und wurde dadurch zu einem städtischen Massenprodukt.
Auch das typische Brot-Muster wurde für die kommunistischen Agenda missbraucht. Die Sowjets wollten die landwirtschaftliche Macht des Blocks repräsentieren: Der Rand des Brotes soll einen Acker darstellen, das eingedrückte Muster im Innern sind gepflügte Reihen. Der eigentliche Zweck des Musters hat nichts damit zu tun. Das Muster hilft die Eistreiche festzuhalten. Nichts mit Acker, aber es macht eine gute Geschichte. Oder soll ich Propaganda sagen?
Das mit dem Brot-Muster, äh gepflügten Reihen, hat bei mir nicht so geklappt. Der Teig war zu weich. Ich habe 150 g Wasser für den Hauptteig genommen. Das war zu viel, was ich eigentlich hätte wissen sollen. Die spanischen Mehle nehmen nicht so viel Wasser auf. Aber auch meine deutschen Mitbäcker hatten Probleme mit weichem Teig. In der Rezeptbox habe ich die Wassermenge deutlich reduziert. Am besten fängst du damit an, und gibst Wasser zu, wenn der Teig welches braucht.
Schwaches Muster wegen zu weichem Teig
Ich hätte die Mehlmenge während des Knetens, was übrigens die Küchenmaschine übernommen hat, erhöhen können. Ich habe den Teig einfach so weich gelassen. Für Fladenbrote sollte das ja nicht unbedingt ein Problem sein. Ausser man möchte ein Muster auf dem Brot.
Perfekt zu scharfen Speisen & zum Dippen
Ein Vorteil hat der weiche Teig: Meine Krume ist superluftig geworden. Davon bin ich wirklich total begeistert! Geschmacklich ist das Brot pur etwas fad, vor allem wenn man es mit einer Focaccia vergleicht. Dafür passt Matnakash wunderbar zu scharfen Speisen und Dips. Ich werde es bestimmt wieder mal backen!
Matnakash – traditionelles Fladenbrot aus Armenien
zorra
Rezept reicht für: 1 kleineres Fladenbrot
Dieses goldbraune Fladenbrot aus Armenien kommt mit einer knusprigen Kruste und einer luftigen aber leicht zähen Krume. Es passt wunderbar zu scharfen Speisen und zum Tunken in Dips. Mir schmeckt es frisch aus dem Ofen am besten.
Zutaten
- 75 g Wasser
- 5 g Zucker
- 5 g Frischhefe
- 75 g Mehl
- 160 g Vorteig (von oben)
- 225 g Weizenmehl Type 550
- ca. 130 g Wasser (ich habe 150 g Wasser genommen, das war zuviel!)
- 6 g Salz
- 1/2 Ei
- ein Tropfen Wasser
Vorteig
Hauptteig
Zum Bestreichen
Zubereitung
- Für den Vorteig alle Zutaten gut vermischen und für 12 Stunden in den Kühlschrank stellen. Der Teig darf durchaus etwas länger im Kühlschrank bleiben.
- Am nächsten Tag den Vorteig aus dem Kühlschrank nehmen. In die Schüssel der Küchenmaschine geben und alle Zutaten vom Hauptteig dazugeben und ca. 8 Minuten auf Stufe 1 zu einem nicht zu weichen Teig kneten lassen.
- Den Teig in eine feste Kugel formen, diese in eine geölte Schüssel geben, mit einem Tuch abdecken und aufs Doppelte aufgehen lassen. Das dauert je nach Raumtemperatur 1 1/2 bis 2 Stunden.
- Wenn der Teig sich verdoppelt hat, den Ofen auf 230°C Umluft aufheizen.
- Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben.
- Mit den Händen zu einem 2,5 cm dicken Oval formen. Mit einem Tuch zudecken und 30 Minuten gehen lassen. Mein Teig war so weich, dass ich die 30 Minuten übersprungen habe.
- Ei und Wasser vermischen und den Teig damit bepinseln.
- Finger mit Wasser nass machen und ums Oval einen 2 cm dicken Rand eindrücken und zwar so fest, dass die Fingerkuppen das Backpapier berühren.
- Mit der gleichen Technik 4 bis 6 “Furchen” mit Abständen von 2,5 cm innerhalb des Ovals eindrücken. Das Blech um 45° drehen und nochmals 4 “Furchen” eindrücken, so dass ein Gitter, äh gepflügter Acker“ entsteht.
- Blech in die Mitte des Ofens (Panasonic Ofen unterste Schiene) geben und 23 Minuten backen, oder so lange bis es goldbraun ist.
- Aus dem Ofen nehmen. 10 Minuten auf dem Blech abkühlen lassen, dann servieren!
- Das Brot schmeckt lauwarm und frisch am besten.
Liebe Zorra, ich finde dein Matnakash sieht super und so schön fluffig aus. Ich habe 812 Mehl genommen das entspricht etwa dem amerikanischen Brotmehl was im Originalrezept von Bengingi genommen wird, dafür war die Wassermenge genau passend. Auf jeden Fall hat es wieder super viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf das nächste Synchronbacken. Danke das du das Synchronbacken immer so toll organisierst.
Da hast du wieder ein tolles Rezept für uns ausgesucht, liebe Zorra. Auch die Erklärung finde ich total spannend. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Matnakash hätte ich ohne das #synchronbacken wahrscheinlich auch nie kennengelernt/gebacken. Aber das ist für mich auch ein Reiz am #synchronbacken: Ich probiere Rezepte aus, die so sonst wahrscheinlich nie auf meiner Back-Liste gelandet wären. Meistens werde ich dann aber sehr positiv überrascht :)
Liebe Grüße
Caroline
Du hat ein tolles Rezept ausgesucht, das Brot backe ich bestimmt mal wieder – aber mit etwas weniger Wasser.
Dein Brot sieht schön fluffig aus; dafür hat sich der weiche Teig doch gelohnt 😀.
Hallo du Liebe,
danke für die tolle Rezeptauswahl! Es hat wieder richtig Spaß gemacht. Auch dein Matnakash sieht super aus. Nächstes Mal einfach weniger Wasser und wir backen alle optisch perfekte Fladenbrot ;-) .
Freue mich schon auf die nächste Runde!
Liebe Grüße
Tina
Vielen Dank für das Finden und Nutzen des Rezeptes, so ein Brotrezept fehlte mir noch im Repertoire. Und ja, das Kennenlernern von Geschichte und Land via Rezept ist immer wieder spannend!
Liebe Grüße!
Danke für den erneuten Impuls! Hat wieder viel Spaß gemacht gemeinsam zu backen.
Dein Fladenbrot sieht super aus.
LG, Sarah
Hallo Zorra,
spannend, was alles so für die Propaganda missbraucht wird. Und dein Fladenbrot sieht wirklich super fluffig aus, das nimmt Saucen bestimmt perfekt auf!
Danke Dir für diese wunderbar Idee.
Liebe Grüße,
Laura
War wieder ein tolles Rezept, und dein Fladenbrot hat eine wirklich tolle Krume. Liebe Grüsse Birgit