Aargauer Rüeblitorte – Wer hat’s erfunden?

Natürlich die Schweizer, bzw. die Aargauer. ;-) Der Kanton Aargau wird auch Rüebli-Kanton genannt, warum weiss niemand wirklich. Im Aargau werden nicht mehr Rüebli angebaut als in anderen Kantonen. Der Name Rüebli-Kanton könnte auch auf einer Verwechslung beruhen, denn im Aargau wurden früher Räben (weisse Rüben) angebaut. Wie auch immer, das Symbol für den Kanton Aargau ist das Rüebli und passend dazu die Aargauer Rüeblitorte.

Eine echte Rüeblitorte ist im Gegensatz zum amerikanischen Carrot Cake ein luftig-leichtes und doch feuchtes Gebäck. Sie besteht aus geraffelten Rüebli und geriebenen Mandeln und enthält keine Butter, ausser wenn man wie ich ihr einen Mürbeteig-Boden spendiert. Ich finde mit einem Boden sieht der Kuchen mehr nach Torte aus.

Aargauer Rüeblitorte

Ich bin im Aargau aufgewachsen, habe aber höchst selten Aargauer Rüeblitorte gegessen. Selbstverständlich habe ich auch schon welche gebacken. Einmal die Aargauer Rüeblitorte nach einem Betty Bossi Rezept und einmal eine exotische Variante mit Ingwer und Kokos, die mir jedoch nicht so geschmeckt hat.

Diesmal habe ich mich von 3 verschiedenen Rezepten inspirieren lassen. Für den Mürbeteigboden, habe ich das Rezept vom laferischen Apfelkuchen aus dem Kochkurs genommen. Den Rüebliteig habe ich nach dem Bamix-Rezeptbüchlein gemacht, jedoch mit Haselnüssen, wie ich es in der Saisonküche gesehen habe. Das Endresultat lässt sich sehen und schmecken, auch ohne Marzipanrüebli!

Aaargauer Rüeblitorte

Aaargauer Rüeblitorte

Rezept reicht für: Springform mit 20 cm Durchmesser

Aaargauer Rüeblitorte, ein ein luftig-leichtes und doch feuchtes Gebäck

Zutaten

    Mürbeteig
  • 100 g Mehl
  • 25 g Maizena
  • 50 g gemahlene Haselnüsse
  • 1 Prsie Salz
  • 3 EL mit Vanille aromatisierter Zucker
  • 50 g kalte Butter, in Stücken
  • abgeriebene Schale einer 1/2 Zitrone
  • 1 zerklopftes Ei
  • Rüebliteig
  • 3 Eier, getrennt
  • 125 g Zucker
  • feingeriebene Schale von 1/2 Zitrone
  • 150 g gemahlene Haselnüsse
  • 125 g Rüebli
  • 1 EL Kirsch
  • 20 g Mehl
  • 20 g Maizena
  • Glasur/Dekoration
  • 50 g Puderzucker
  • 1 EL Kirsch oder Zitronensaft
  • 2 EL selbstgemachte Aprikosenkonfitüre
  • grob gehackte Haselnüsse

Zubereitung

  1. Mürbeteig: Alle Zutaten ausser Ei in den SliceSy bzw. Foodprozessor geben und zu einer gleichmässig krümeligen Masse verarbeiten. Ei dazugeben und Maschine anstellen bis sich das Ganze zu einem Teig zusammenfügt. Zugedeckt 30 Minuten oder länger kühl stellen.
  2. Springformboden mit Backpapier belegen. Mürbeteig darauf ca. 4 mm dünn auswallen. Überstehenden Teig wegschneiden. Formrand aufsetzen. Mürbeteigboden mit einer Gabel einstechen. Form kühl stellen. Mit dem restlichen Mürbeteig kann man z.B. Kekse backen.
  3. Backofen auf 175° C vorheizen.
  4. Rüebliteig: Rüebli an der Bircherraffel fein reiben. Ich habe dazu die Braun benutzt. Zitronenschale dazugeben. Eiweiss mit einer Prise Salz steif schlagen. Zucker und Eigelb rühren bis der Zucker aufgelöst ist.
  5. Rüebli, Kirsch, Zimt und feingemahlene Haselnüsse unter die Eigelbmasse mischen. Zum Schluss steifgeschlagenes Eiweiss vorsichtig unterheben. Teig in die mit Mürbeteig ausgelegte Form füllen und glatt streichen.
  6. In der unteren Hälfte des Ofens ca. 60 Minuten backen. Herausnehmen und ein paar Minuten auskühlen lassen. Torte aus der Springform nehmen und auf einem Gitter ganz auskühlen lassen.
  7. Glasur/Deko: Aprikosenkonfitüre erwärmen und durch ein Sieb streichen. Torte damit rundum dünn bestreichen. Rand mit grob gehackten Haselnüssen bestreuen. Puderzucker und Kirsch zu einer dickflüssigen Glasur verrühren. Rest der Torte mit der Glasur bestreichen.
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9 Gedanken zu „Aargauer Rüeblitorte – Wer hat’s erfunden?

  1. Sehr kreative Rüebli-Torte! In punkto Marzipan-Rüebli sitze ich jetzt ja fast an der Quelle. Gibt im Supermarkt sogar zwei verschiedene Sorten …

  2. REPLY:
    Zwei Sorten? Früher gab es so viel ich mich erinnern kann nur eine Sorte. Was ist denn der Unterschied zwischen den beiden Sorten?

    Ich hätte die Rüebli selber machen müssen. Marzipan einfärben, formen etc. Das war mir dann doch zuviel Aufwand.

  3. REPLY:
    Ich bekomme hier in Kanada natürlich auch keine – und als halbe Aargauerin (meine Mutter stammt aus dem Ruedertal) mache ich ab und zu Rüeblitorte. Und für mich MUSS es Marzipanrüebli auf der Torte haben (das war das einzige, das ich als Kind an diesem Gebäck liebte…) Ich mache sie selbst, auf Vorrat, ziemlich viele aufs Mal, friere ein, was ich nicht gerade brauche. Manchmal verschwinden die Rüebli auch ohne Torte…

    http://www.flickr.com/photos/franziska/2304614306/in/set-336410/

  4. Wir essen auch gerne Rüblitorte, leider bekomme ich hier seit neustem nur noch diese Zuckerguss-Dekorrübli, die schmecken nicht sonderlich gut….
    Franziska, wie machst Du die Marzipanrübli selber? Mit Speisefarbe?

  5. Deine Torte ist richtig nobel mit dem Mürbeteig! :-)

    Für mich gehören die kleinen Minirübchen dazu, am liebsten aus Marzipan. Früher haben wir die aus der Schweiz importiert, inzwischen kriegt man sie in D überall. Selbermachen wäre ich auch zu faul. Bei uns gibt’s den Rüeblichueche ab und zu, wir mögen ihn total gerne. Könnte ich eigentlich mal wieder machen.

  6. Die sieht richtig edel aus mit dem Mürbeteigboden, das kenne ich so nicht, schmeckt aber sicher toll. Mein Mann ist auch ein Aargauer und meine Schwiegermutter macht den allerbesten Rüeblichueche :-). Wie deine Geburtstagstorte schmeckt sie 2 Tage später besser als am backtag ;-)
    Grüessli
    Irene

  7. Aha, du grenzt die Rüblitorte also auch vom Carrot Cake ab – hab letztens letzteres gemacht und wusste, dass es Unterschiede gibt; jetzt weiß ich auch, welche(n) :-) Wobei ich definitiv Fan des etwas dekadenteren Carrot Cake bin…

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