Ich hab’s ja bereits geschrieben in Gmunden hat es mir am besten gefallen. Nicht nur wegen dem schönen Traunsee und den hohen Bergen, sondern auch wegen Ingrid Pernkopf, die mit ihrem Mann zusammen das Familienhotel Grünberg in Gmunden führt.
Ingrid Pernkopf ist nicht nur erfolgreiche Wirtin sondern auch Fernsehkoch, Kochbuchautorin und zusätzlich führt sie auch noch ihre Genusskochschule, in der wir den Knödel-Workshop hatten. Keine Ahnung wie die Frau das alles schafft!
Beim Workshop ging es, wie der Titel verrät um die oberösterreichische Weltkugel – Knödel. Während mehr als 3 Stunden zeigte uns Ingrid Pernkopf den Weg zu perfekten Knödeln. Dazu gab es zu jedem Knödel das passende Bier aus der Brauerei Schloss Eggenberg, die wir am Nachmittag besucht hatten. Insgesamt haben wir bzw. Ingrid Pernkopf 7 Knödel und 1 Nockerl gemacht und gefühlte 100 Liter Bier dazu getrunken.
Aber nicht nur ins Geheimnis der Knödelherstellung hat uns Ingrid Pernkopf eingeführt sondern auch noch nebenbei gezeigt wie man einfach Kräutersalz/-pasten/-sud und Suppenwürze herstellt, ihr Salatsaucen-Rezept in verschiedenen Variationen verraten, eine Suppe gekocht, und ihre liebsten Küchengadget wie Erdäpfelwiege oder die Apfelschäl- und -Spalten-Schneide-Maschine vorgestellt.
Und auch sonst hat sie uns ganz viele Tipps verraten. Zum Beispiel, dass man Gemüsekochwasser für Suppen gebrauchen kann – also nicht wegschütten – oder dass ein Strumpf über dem Wallholz das Ankleben des Teiges verhindert. Selbstverständlich hat sie auch Wissenswertes rund um die Knödel weitergegeben, die wichtigsten Tricks will ich euch ebenfalls verraten:
– Eier nicht direkt zum Mehl geben, sondern mit der geschmolzenen Butter vermischen und dann zum Teig geben
– Füllungen mit dem Eisportionierer portionieren, mit Einweghandschuhen rundformen und frieren lassen
– Teige etwas ruhen lassen, ausser Kartoffelteig
– beim Formen der Knödel darauf achten, dass keine Luft im Knödel bleibt und er gut verschlossen ist
– bei sehr weichen Teigen unbedingt einen Probeknödel kochen
Die Anleitung für das Formen eines perfekten Knödels kann man im folgenden kochtopf TV-Video sehen.
Noch viel mehr Tipps gibt es in ihrem Buch Knödel Küche, die 250 besten Rezepte von pikant bis süss, von dem ich ein signiertes Exemplar nach Spanien geschleppt habe. Ich werde bestimmt bald mal was daraus kochen und das Gelernte anwenden.
Der Landgasthof Grünberg ist ein Hotel mit Familienanschluss, das durften wir live beim Workshop miterleben. Zufälligerweise waren ihre Enkelkinder zu Besuch und wollten auch mitkochen.
Ingrid Pernkopf hat sie ein Weilchen mitkochen lassen, was ich sehr sympathisch fand. Ueberhaupt ist sie ein offenherziger Mensch, der gerne alles teilt. Ich bin ein Fan! Und das Beste, sie hat einen süssen Zahn wie ich. Sie hat uns erzählt, dass sie als sie schwanger war, täglich 6-8 Berliner gegessen hat. Unser Dessert bestand zum Glück nur aus 3 Teilen, dazu gab es ein prämiertes Samichlaus Bier. Peggy hat in ihrem kleinen Bierwunder mehr darüber geschrieben.
Uebrigens ist es eine Beleidigung für die Köchin wenn man die Knödel mit einem Messer schneidet. Das bedeutet, dass sie zäh sind. Also nur mit einer Gabel auseinanderziehen bzw. abstechen.
Mein Lieblingsknödel war kein Knödel sondern das süsse Nockerl aus Topfenteig (in der Mitte beim Dessertteller zu sehen) gefolgt vom Grammelknödel (das grosse Bild in der Collage). Grammeln sind Grieben und waren hier – anders als man meinen könnte – super knusprig und überhaupt nicht fettig. Mir hat alles geschmeckt und ich habe viel gelernt. Ein Workshop, den ich auch privat buchen würde.
Bei der Buchung für längere Aufenthalte darauf achten, dass man ein Zimmer mit Seeblick bekommt, sonst kann es sein, dass man eine Betonwand als Aussicht hat, so wie wir. Das war nicht so schlimm, weil wir ja nur eine kurze Nacht im Zimmer verbracht haben. Als Entschädigung für die Betonaussicht hat Ingrid Pernkopf mit uns am nächsten Morgen einen Motorboot-Ausflug auf dem Traunsee gemacht.
Ein unvergessliches Erlebnis wie der Workshop!
Ein sehr schöner Bericht mit einladenden Fotos – vielen Dank dafür.
Ich liebe Knödel, die salzigen, aller Art!
Und komisch, dass mich überhaupt nicht wundert, dass du die süßen am liebsten magst ;)
REPLY:
Die salzigen Knödel sind auch in Ordnung, wenn sie richtig gemacht sind. In Linz haben wir ebenfalls einen Grammelknödel gegessen, der war nix. Nicht knusprig sondern nur fettig.
Das wäre wohl auch was für mich. Ich bin ja mit Knödeln gross geworden. Im Herbst gab und gibt es immer Pflaumenknödel. Einfach nur lecker ;-)
aaah daaa bist du gwesen! da hat mein bester freund jahrelang im sommer gearbeitet! :) es ist wirklich unglaublich schön & toll dort!
Ich muss gestehen, dass ich viele Details (vor allem die kleinen Tricks) des Workshops wieder vergessen hatte. Ich kam ja auch gar nicht zum Notizen machen ;-) Ich hoffe aber, das steht dann im Buch nochmal ausführlich drin. Schön, dass Du das hier sicherheitshalber nochmal erwähnt hast.
Auch die Fotos sind klasse! Das Spritzerbild mit Segelbooten habe ich anvisiert, aber leider nicht so genial hinbekommen. Überhaupt, bleibt mir gar nix mehr zu sagen…
Wenn du mal nachkochen magst, den Topfenteigknödel habe ich gepostet. Die Apfelschälmaschine gibts bei uns im Geschäft:)
Das macht richtig Lust auf Knödel und Bootfahren und Gmunden! In Linz war ich schon, aber Gmunden kenne ich glaube ich noch nicht. Der Knödelkochkurs klingt schon sehr verlockend… Bietet sich an für einen Kurzurlaub. :-)
REPLY:
Macht das, von euch ist es ja nicht mal so weit weg!