Meine Bayrische Küche von Alfons Schuhbeck – mein Eindruck

Ein bisschen habe ich ein schlechtes Gewissen. Im Mai habe ich zwei Bücher vom ZS-Verlag zur Rezension erhalten. Bis heute bin ich noch nicht dazu gekommen etwas darüber zu schreiben, bzw. etwas daraus zu kochen. Um herauszufinden ob ein Kochbuch was taugt, sollte man ein paar Gerichte daraus kochen oder mindestens die Rezepte genau studieren. Letzteres geht jedoch nur, wenn man etwas Kocherfahrung hat.

Als erstes habe ich nun die komplett überarbeitete Neuausgabe Meine Bayerische Küche von Alfons Schuhbeck zur Hand genommen. Darin geblättert habe ich natürlich schon öfters. Immer wenn ich in der Küche auf etwas warten oder beaufsichtigen muss, blättere ich in Kochbüchern.

Alfons habe ich bei meinem München-Aufenthalt kurz live gesehen. Leider habe ich mich nicht getraut ein Foto zu schiessen. Ich dachte es sei ihm vielleicht unangenehm angesprochen zu werden. Wobei er wohl aus diesem Grund Runden in Kochjacke um sein Imperium dreht. Die Kochjacke scheint sowieso sein Lieblings-Kleidungsstück zu sein, denn auch im Buch trägt er sie auf jedem Bild. Sogar auf der Alm.

Meine Bayerische Küche von Alfons Schuhbeck

Apropos Bilder, davon gibt es nur wenige im Buch. Dafür sind alle gelungen. Es wäre wohl auch sehr aufwendig und teuer alle 450 Rezepte zu bebildern. Besser weniger Bilder, dafür gute und solche die auch dem Gekochten entsprechen. Oder was meint ihr?

Meine Bayerische Küche von Alfons Schuhbeck

Das Buch beginnt mit einer Einleitung von Schuhbeck in der er etwas über sich und das Buch schreibt, gefolgt von einem Porträt geschrieben von Hanjo Seisser. Danach lüftet der Meister seine Küchengeheimnisse, das heisst er stellt Lebensmittel, Garmethoden und Küchengeräte vor. Schliesslich folgt der umfangreiche Rezeptteil, der wie folgt unterteilt ist:

Brotzeit und Salate
Kalte und warme Vorspeisen
Suppen und Eintöpfe
Nudeln
Fisch und Meeresfrüchte
Fleisch
Geflügel und Wild
Gemüse
Beilagen
Mehlspeisen und Gebäck
Desserts

Für mich in Andalusien ist es natürlich nicht so leicht bayrische Zutaten aufzutreiben. Was ich auch gar nicht immer muss, denn Alfons hat die typischen bayrischen Rezepte leichter, variantenreicher und somit auch ein wenig mediterran gemacht. Und was nicht passt, wird passend gemacht. Im Abändern von Rezepten bin ich ja gut. Alfons gibt auch bei vielen Rezepten Tipps und Variationen, was mir sehr entgegenkommt.

Die Zutaten für mein erstes Rezept Rote-Bete-Salat konnte ich leicht auftreiben. Ich musste nicht mal aus dem Haus, da ich noch vakuumierte gekochte Randen im Kühlschrank hatte. Beim Lesen des Rezeptes ist es mir dann aufgefallen: 500 ml Gemüsebrühe für 750 g Rote Bete. Ist das nicht zuviel? Da ersaufen die Randen ja. Für mich ist das kein Salat sondern eingelegte Randen. Aber ich bin ja auch kein Bayer, vielleicht isst man Rote-Bete-Salat in Bayern so?

Sicherheitshalber habe ich mal nur die Hälfte der Brühe genommen, die restlichen Zutaten wie Rotweinessig, Balsamico, scharfer Senf, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zucker, Kümmel, Chilipulver und Zwiebeln habe ich wie im Rezept aufgelistet belassen. Doch auch mit der Hälfte Brühe ist, wie man sehen kann, reichlich Sauce da.

Randensalat aus Meine Bayrische Küche von Alfons Schuhbeck

Optisch ist der Salat nicht so toll – vielleicht gibt es deshalb nicht so viele Bilder im Buch – geschmacklich überzeugt er jedoch. Ich habe ihn zu gegrilltem Rindsfilet-Medaillons serviert.

Randensalat und gegrilltes Rindsmedaillons

Das nächste Rezept aus dem Buch ist bereits in der Pipeline. Mehr muss ich nicht sagen, oder?

Wem ich das Buch empfehlen würde? Nun, Liebhabern der etwas deftigeren aber modernen bayrischen Küche, ambitionierten Kochanfänger und natürlich Schuhbeck-Fans. Wer viele Fotos in Kochbücher bevorzugt ist mit diesem Buch falsch beraten. Alle anderen sollen mal einen Blick reinwerfen. Auf der Webseite vom ZS-Verlag kann man etwas darin blättern. Auf der zweitletzten Seite findet man auch das Rezept für den Rote-Bete-Salat.

PS: Auf Valentinas-Kochbuch.de gibt es ebenfalls eine Rezension.

Meine Bayrische Küche
Gebundene Ausgabe: 440 Seiten
Verlag: ZS Verlag Zabert Sandmann GmbH; Auflage: 1 (21. Februar 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3898832813
ISBN-13: 978-3898832816
Größe und/oder Gewicht: 26 x 20,6 x 3,2 cm


7 Gedanken zu „Meine Bayrische Küche von Alfons Schuhbeck – mein Eindruck

  1. Wir benutzen das Buch schon sehr lange und sind mit den Ergebnissen ausserordentlich zufrieden. Auch wenn manchmal „mitgedacht“ werden muss, ist es lange nicht so schlimm wie in anderen Büchern, deren REzepte unvollständig sind oder die Tricks und Kniffe nicht umfassend erläutert werden.
    Klare Kaufempfehlung, auch wenn die Bilder (insb vom Meister selbst) schon recht angestaubt sind.

  2. Ich bin grosser Schuhbeck-Fan! ;)
    Hab viele Kochbücher von ihm und auch die „Bayrische Küche“…und auch reichlich schon daraus gekocht, ist ganz mein Fall!

  3. Das Buch ist bei mir seit Jahren im Einsatz und fällt fast auseinander. Ausserdem konnteste glatt ne Suppe draus kochen. Das sagt alles. Unbedingt empfehlenswert.

  4. da ich ein sehr visueller mensch bin wären mir das zu wenige bilder…die rezepte kann ich ja dann bei dir nachkochen ;-) hab übrigens gestern das kaffee-huhn mit der caffé latte bbq sauce ausprobiert (allerdings in leicht abgewandelter form) und bin begeistert, werd demnächst darüber bloggen!!

  5. Vielen Dank, Zorra, für den Verweis. Ich musste herzlich lachen über Deinen Kochjacken-Hinweis. Treffend beobachtet. Chefkoch ist Chefkoch. Eitelkeit ist Eitelkeit? :-)

    Übrigens Gratulation zu Deinem missboulette-Award, den ich zu gerne mit Dir teile!

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