Könnt ihr euch vorstellen was für Bauklötze ich staunte als in von Margie und Jack Mariani mit den Worten You are zorra empfangen wurde.
Die Gastgeber Jack und Margie Mariani und ich.
Man kennt mich sogar in Kalifornien. ;-)
Jack ist einer der Gründer von der Mariani Nut Company. Das Unternehmen ist eines der weltweit grössten privat geführten walnussverarbeitenden Unternehmen. Es wurde 1972 gegründet und wird heute noch als Familienunternehmen geführt. Das Familäre durften wir selbst erleben, denn bevor es zur weiteren Besichtigung der Walnussverarbeitung ging waren wir bei Jack und Margie Mariani zum Mittagessen eingeladen.
Die Beiden haben uns nicht nur bei sich zu Hause empfangen sondern auch noch den Koch Patrick Mulvaney von Mulvaney’s engagiert.
Ein Koch, der vor allem mit Zutaten aus der Region – und bei uns natürlich auch mit Walnüssen – kocht. Es gab Tomatensuppe mit den letzten Tomaten aus der Ernte, Salat mit Walnüssen, Hähnchen mit Walnüssen, Ravioli mit Kürbis und Walnüssen und zum Dessert ein Schokotraum – selbstverständlich auch mit Walnuss.
Leider hat mir der schöne Namen des Mariani-Familienanwesens Horseshoe (Hufeisen) kein Glück gebracht. Der Alptraum jedes Bloggers wurde wahr – meine Nikon D60 hat schlapp gemacht. Das letzte Bild aus der Kamera war dieses.
Auf dem Kamera-Display die Fehlermeldung Press the Shutter Release Button again. Ein Witz, denn ich konnte den Button gar nicht mehr runterdrücken. Zum Glück hat kalifornische Walnüsse zwei Fotografen – grosses Dankeschön an Jerry Downs und Joe Burull – für den ganzen Event organisiert, so dass ich jetzt nicht ganz ohne Bilder dastehe zudem hatte ich auch noch mein Handy dabei, mein Lebensretter. ;-)
Nach dem köstlichen Mittagsessen ging es mit vollen Bäuchen weiter zum Mariani-Gelände, wo die Walnüsse weiterverarbeitet werden.
Erster Schritt, die ganzen Walnüsse müssen auf 8 % Feuchtigkeitsgehalt getrocknet werden, so dass sie nicht schimmeln. Diesen Teil ist haben wir nicht gesehen. Dafür hübschten wir uns mit Haarnetzen auf und sahen wo ein Teil der Nüsse geknackt werden. Immer mehr Konsumenten sind bequem und kaufen geknackte Nüsse.
Wie werden jetzt also die Nüsse geknackt?
Natürlich nicht mit einem Schweizer Sackmesser wie das Y. macht, sondern mit speziellen Maschinen in Trichterform. In den Trichtern werden die WAlnüsse gegen die Wand gedrückt und eingeklemmt bis sie aufknacken.
Die Kerne laufen dann samt den Schalen über riesige Siebe, deren Löcher immer kleiner werden. Anschliessend durchlaufen sie einen Luftstrahl, der die grossen Walnussschalen wegbläst. Kleinste Schalenreste werden zuletzt mit Hilfe eines Lasers aussortiert, so dass wirklich nur die reinen Kerne übrigbleiben.
Aber auch Handarbeit gibt es noch. Diese Frauen sortieren die schlechten Kerne raus.
Die guten Kerne werden dann eine Halle weiter direkt in Schachteln abgepackt.
Hier werden ganze Kerne in grosse Säcke abgepackt und nach Übersee verschifft.
Grösster Verbraucher der kalifornischen Walnüsse ist übrigens die USA selbst.
Für uns gab es natürlich auch wieder welche zum Nachtessen. Das Dinner nahmen wir in der Bottega Napa Valley ein, wo Fernsehkoch Michael Chiarello die Kelle schwingt.
Ich konnte leider nicht mitessen, auf der Fahrt zum Restaurant wurde mir übel und ich musste wie man in der Schweiz sagt den Krähen rufen. Leider blieb das den ganzen Abend und die ganze Nacht so, so dass ich am Programm des zweiten Tages nicht teilnehmen konnte, was mich heute noch nervt.
Eva von den kalifornischen Walnüssen wird jedoch demnächst in einem Gastbeitrag berichten, was ich Tolles verpasst habe.
Fortsetzung folgt…
Yessss. You are Zorra! Tolles Foto von Dir. Als wenn Du schon immer dort gewesen wärst. Meine Mum versorgt mich mit selbst gesammelten Walnüssen aus dem Dorf, ist aber interessant zu sehen wie das im Produktionsbetrieb aussieht. Wäre ich gerne mitgekommen. Danke! Freue mich auf die Fortsetzung. Das mit dem Kamera Ausfall ist ja echt der Supergau. Also lernen wir daraus, dass wir am besten immer noch einen Fotografen im Gepäck haben sollten (oder eine kleine RitschRatschKlick). ;)
REPLY:
Die selbst gesammelten Walnüsse schmecken natürlich immer besser. Auf dem Bauernhof meiner Grosseltern hatte es auch ein paar Baumnussbäume. Meine Grossmutter hat die Nüsse immer im Kachelofen getrocknet und dann geknackt und mir ein paar zum Naschen gegeben. Leider gibt es die Bäume, den Bauernhof und die Grossmutter nicht mehr. Lauf der Zeit.
Danke Zorra für die Fortsetzung dieser schönen Dokumentation. Jetzt ist auch endlich die Katze aus dem Sack und ich weiß wie die Walnüsse geknackt werden. Beruhigend zu wissen, dass sie auch nur einfach geknackt werden und dabei nicht alle ganz herauskommen. Wenn ich ganze Nüsse oder Nusshälften haben möchte, dann verwende ich einen flachen Schraubenzieher. Den stecke ich da wo der Stängel war hinein und dreh einmal. Dabei bleiben sogar die Schalen ganz. Die Nussschalen auf dem Foto sehen nicht so dünn wie unsere Papiernüsse aus, aber auch nicht so dick wie die Steinnüsse. Warum wir hier immer ganze abgepackte Walnusshälften bekommen, war mir immer ein Rätsel. Aha, die schönen, ganzen Kerne werden verschifft und die erhalten wir. Schade nur, dass die Walnüsse immer so schnell ranzig werden. Die verwandte Pekannuss aber nicht.
So jetzt bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Liebe Grüße
Anna