Tessinerli

Was macht eine Brotbacksüchtige als erstes wenn sie nach einer Reise wieder zu Hause ist? Natürlich ein Brot backen, und zwar mit Mehl, das sie von der Reise mitgebracht hat.

Tessinerli
Das T-Shirt ist ein Geschenk vom Profi-Bäcker.
Ein Glücks-T-Shirt, damit gelingen mir alle Brote. ;-)
Danke Herr
Wolfisberg!

Der Blick über die Schulter eines Profi-Bäckers (Bericht folgt) hat mich noch mehr motiviert. Ich glaube ich eröffne bald auch eine Bäckerei. ;-)

Diesmal habe ich nur ein Kilo Mehl, und zwar halbweisses, aus der Schweiz mitgenommen. Ich denke es ist besser, wenn ich mit den hier verfügbaren Mehlen backe. Schliesslich habe ich ja nicht immer Zugriff auf Schweizer Mehl, und es ist auch jeweils etwas frustrierend, wenn ich mit den hiesigen Mehlen nicht das gleiche Resultat erreiche. Aber noch habe ich 900 g Halbweiss-Mehl, denn für das Tessinerli habe ich nur 100 g genomen. Ich muss sparsam damit umgehen. ;-)

Ein Tessinerli habe ich schon mal am Anfang meiner Brotbackkarriere gebacken. Mein Eintrag von damals liess mich schmunzeln, ich schrieb „wie es scheint bin ich nicht zum Brotbacken geboren“. Wie man sieht muss man zum Brotbacken nicht geboren sein, sondern nur häufig backen, denn mit der Erfahung wird es einfacher. Wobei mit dem Einschneiden habe ich immer noch Probleme, aber es geht schon besser als damals.

Fürs Tessinerbrot gibt es verschiedene Rezepturen. Verbreitet und beliebt ist das Tessinerli aus Weiss- oder Halbweissmehl, dem ein Zehntel der Flüssigkeit in Form von Pflanzenöl beigegeben wird. Das Öl gibt der Krume seine sehr feine Struktur, zudem verlängert es die Frischhaltung.

Hier also meine persönliche Rezeptur. Die Kurste könnte etwas knuspriger sein, ansonsten schmeckt es uns sehr gut.

Tessinerli
ergibt 1 Brot

Tessinerli mit Halbweiss-Mehl

100 g Halbweissmehl
350 g Weissmehl
30 g fester Sauerteig
10 g Frischhefe
270 g Wasser
4 EL Sonnenblumenöl
11 g Salz
1/4 Vitamin-C Tablette
1 gehäufter TL Gluten
1 gehäufter TL Malzextrakt

Mehle, Gluten und Backmalz in der Schüssel der Küchemaschine mischen. Hefe in wenig Wasser auflösen, mit restlichem Wasser Sauerteig auflösen. Vitamin-C Tablette zum aufgelösten Sauerteig geben. Alles Zutaten ausser Salz mit der Küchemaschine 3 Minuten kneten (Bosch MUM 8 Stufe 1.5). Salz dazugeben und weitere 7 Minuten auf Stufe 2 kneten. Der Teig soll weich und elastisch sein. Zugedeckt 1 bis 1 1/2 Stunden gehen lassen, dabei nach 30 Minuten ein Stretch und Fold machen.

Den Teig in 6 Stücke teilen und rund formen, dann 5 Minuten ruhen lassen, danach oval formen und aneinanderlegen. Das Brot zugedeckt 45 Minuten gehen lassen.

Backofen inkl. Blech (untere Schiene) auf 230 Grad vorheizen. Brot mit einer Rasierklinge 2 cm längs tief leicht schräg einschneiden. Backofen mit etwas Wasser besprayen. Brot einschiessen, 10 Minuten backen, Temperatur auf 180 Grad hinunterschalten nochmal 20-25 Minuten backen. Rausnehmen und sofort mit etwas Kaffeerahm oder Milch bestreichen, dies verleiht dem Brot einen schönen Glanz.


10 Gedanken zu „Tessinerli

  1. Schön, dass du wieder da bist – und dann gleich noch mit so einem perfekt aussehenden Brot! Das T-Shirt macht ja schon etwas neidisch ;-) Auf den Bericht bin ich natürlich sehr gespannt.

  2. Wow, sieht unglaublich aus!! So eine sanfter Krumme! Du hast recht, die „Mehl Landschaft“ in Spanien ist nicht besonders gut, aber es gibt ab und zu, Überraschungen, und man endeckt versteckte Mühlen die wunderbare Produkten bieten.
    Ah, und du hast auch recht…“muss man zum Brotbacken nicht geboren sein, sondern nur häufig backen, denn mit der Erfahung wird es einfacher“….AMEN :) Nur Zeit lernt Teigen zu bearbeiten und kneten. Ich find es wirkilch erstaunlich wie, nach nur 3 Jahre beim backen, ich kann zum beispiel die Feuchtigkeit des Teigs ohne Waage richtig schätzen…
    Ein Tessinerli muss ich mir unbedingt backen!!!!! :) Grüsse aus Barcelona

  3. REPLY:
    In Barcelona ist die Mehlauswahl sicher grösser als hier in der andalusischen Pampa. ;-) Ich muss mich mal nach einer Mühle umschauen.

    Du hast das Brotbacken aber schon im Blut. Ich muss alles Abwägen. Inzwischen sehe bzw. fühle ich aber auch wenn der Teig zu trocken ist bzw. wenn er die richtige Konsistenz hat.

  4. Toll! Ich bin schon sehr auf deinen Bericht gespannt. Und vom perfekten Brot brin ich noch meilenweit entfernt, backe aber wohl zu selten. Irgendwann komme aber auch ich an!
    LIebe Grüße und fröhliches Backen

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