Tschlin – eine Reise wert!

Tschlin – klingt ein bisschen Chinesisch, oder? Das ist aber ein Dorf im Unterengadin. Ihr erinnert euch ich war Ende Juni in Graubünden und hab da einen Abstecher nach Tschlin gemacht.

Tschlin - eine Reise wert!

Das kleine Dorf auf 1533 Metern hat nur 180 – aber sehr innovative – Einwohner. Mit dem Bun Tschlin haben sie sich nämlich etwas Nachhaltiges einfallen lassen. Anstatt wie andere Bergbauerndörfer über Abwanderung zu jammern, machen sie was dagegen, bieten sanften Tourismus an, produzieren und verkaufen okölogische Spitzenprodukte – natürlich Made in Tschlin.

Da ist zum Beispiel der Bio-Bauer Jon Janett. Seine Passion gehört schottischen Hochlandrindern, welche ich mir bei einer Alpführung zusammen mit einer kleiner Gruppe anderer Touristen angeschaut habe. Wir musste nicht auf die über 2000 m gelegene Alp raufwandern, sondern wurden im berggängigen Landwirtschaftsgefährt von Janett raufgefahren.

Tschlin - eine Reise wert!

Die Führung ist okay, aber wenn man sie nicht macht, verpasst man auch nichts. Vor allem sollte man nicht hungrig auf die Führung und darauf hoffen, dass im Sack ein Znüni mit selbstgemachter Salsiz für die Gäste wartet. Da ist nur Salz für die Rinder drin. ;-)

Tschlin - eine Reise wert!

Etwas spannender stelle ich mir die Whisky-Degustation im bzw. neben dem Stall, vor. Nebst den schottischen Rindern mag Jannett nämlich auch schottischer Whisky. Die Degustation, wird leider nur von Dezember bis April angeboten, dann sind die Rinder im Stall und man kann sie beim Whiskytrinken direkt durch ein Fenster beobachten.

Tschlin - eine Reise wert!

Auch bei der nächsten Führung durch die Brauerei Biera Engiadinaisa hat mein Magen weiterhin geknurrt. Es gibt nichts zu essen – dafür Bier. Das Tschliner Bier ist ein 100%-iges Schweizer Bio-Bier, hergestellt aus unbehandeltem Tschliner Bergquellwasser, aus Granalpin-Malz, aus biologisch angebautem Schweizer Hopfen und Schweizer biologisch gewonnener Hefe – von einem deutschen Braumeister.

Tschlin - eine Reise wert!

Der Braumeister ist sichtlich stolz auf sein Gebräu. Ich muss sagen zu Recht, sogar mir hat das Tschliner Bier – mit dem hübschen Papierfähnchen als Ettikett – geschmeckt, obwohl ich Bier ja eigentlich nicht mag. Okay, vielleicht lag es am Hunger…

Zum Glück ist der nächste Stopp die Cascharia Che Chaschöl und dort gibt es nach der wirklich informativen und unterhaltsamen Führung – Käse zum degustieren.

Tschlin - eine Reise wert!

Bei der Führung erfährt man, wie ein Käser bzw. Bauer den typischen Ziegen- oder Schafsgeruch bei der Milch reduzieren kann. Damit die Milch nicht "böckelt" sollten die Tiere in hohen Räumen und nicht von Hand gemolken werden. Eine weitere lustige Episode ist wie der Käsemeister nach Sardinen reiste um bei einer Nonna zu lernen wie man guten Büffelmozzerella macht…

Man sieht auch hier geht man mit Passion ans Werk. Das Motto der Cascharia Che Chaschöl: Klein aber fein und Qualität statt Quantität. Dementsprechend stellen sie Nischenprodukte aus Ziegen-, Schaf- und Kuhmilch her, wofür sie nur Milch von einheimischen Produzenten verwenden. Das Resultat sind hochstehenden Käse wie Schaf-Frischkäse, Ziegen-Camembert, feine Ricotta und auch Joghurt. Mir läuft nur beim Gedanken daran schon wieder das Wasser im Munde zusammen…

Ich muss sagen, mit dem Bun Tschlin ist den Tschlinern ein wirklich grosser Wurf gelungen. Schade ist nur, dass man die Produkte nicht auch bei den Führungen erwerben kann, sondern nur in den angegebenen Verkaufstellen. Ach ja, hungrig müsste man nicht an die Führungen gegen, denn im Hotel Macun kann man auch essen. Ich habe gehört sogar Murmeltier, ob das stimmt müsst ihr selbst herausfinden, denn ich musste auf den Bus zurück nach Scuol rennen. Zum Glück hat der Chaffeur gewartet!

Tschlin - eine Reise wert!

Zum Schluss noch ein Foto meiner blonden Lieblingskuh mit dem hübschen Pony. Die wurde übrigens erst kürzlich aus Schottland in die Schweiz importiert und hat laut Janett zu Anfang ganz stark an Heimweh gelitten. Arme Kuh!

#kochtopfgoesgraubünden //All dies konnte ich dank Einladung von Graubünden Ferien erleben. Danke dafür!//


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