Waadtländer Kreuzbrot – das rösche Schweizer Kantonsbrot aus der Waadt

Am Freitag gebacken und heute schon im Blog. Das dunkel ausgebackene rösche Waadtländer Kreuzbrot mit saftiger Krume trifft nämlich genau meinen Geschmack.

Aufgeschnittenes Waadtländer Kreuzbrot auf Brett

Auf dem Schweizer Brot-Backtrip

Ich bin gerade auf dem Schweizer Brot-Backtrip. Das letzte #synchronbacken ist Schuld, da haben wir Solothuner Brot gebacken. Ich habe schon einige Schweizer Kantonsbrot-Rezepte – wie Basler, Tessiner, St. Galler Brot – im Blog, aber noch keins aus dem Kanton Waadt. Da kommt das Waadtländer Kreuzbrot oder Pain Vaudois à la Croix, wie es auf Französisch heisst, gerade richtig. Im Kanton Waadt wird Französisch gesprochen. Ich wohnte vor 30 Jahren ein paar Jahre in Genf, das ist gleich neben dem Waadtland. Während meiner Zeit dort, habe ich leider nie ein Waadtländer Brot gegessen. Ich kann also nicht sagen, ob mein Waadtländer Kreuzbrot wie das Original schmeckt.

Es ist (k)ein Kreuz

Wie das Original schaut es von aussen schon mal nicht aus. Es hat sich nämlich beim Backen kein richtiges Kreuz gebildet, obwohl ich den Teigling tief mit einem Besenstiel eingedrückt habe.

Zubereitungsschritte Formgebung Waadländer Kreuzbrot

Ich weiss nicht genau, woran es gelegen hat. Ich habe vor Jahren ein Weinbrot mit dieser Technik gebacken, damals hat es prima geklappt. Es könnte sein, dass ich die Teigoberfläche zu wenig bemehlt habe. Es kann aber auch sein, dass der Teigling beim Transport ins Körbchen Schaden genommen hat. Es ist nämlich gar nicht so einfach, den Teigling umgekehrt, das heisst mit eingedrücktem Kreuz ins Körbchen zu verfrachten. Auf dem letzten Bild seht ihr die Unterseite des eingedrückten Brotes.

Scheibe Waadtländer Brot auf Holzbrett mit Laib im Hintergrund

Mein Waadtländer Brot ist also kein richtiges Kreuzbrot, dafür begeistert mich die Krume. Ich hoffe beim nächsten Versuch, klappt es dann auch mit dem Kreuz. Falls ihr das Brot nachbackt, was ich nur empfehlen kann, lasst mich wissen, ob bei euch das Kreuz geklappt hat.

Waadtländer Kreuzbrot

Waadtländer Kreuzbrot

Rezept reicht für: 1 kleines Brot

Rösches Kantonsbrot aus der Waadt mit saftiger Krume in Kreuzform gebacken.

Zutaten

    Vorteig mit Pasta Madre
  • 75 g Weizenmehl Type 550
  • 55 g Wasser
  • 5 g Pasta Madre (oder 5 g Anstellgut oder 0,5 g Frischhefe)

  • endgültiger Teig
  • Vorteig von oben
  • 195 g Wasser
  • 4 g Frischhefe
  • 30 g Vollkornweizenmehl
  • 270 g Weizenmehl Type 550
  • 8 g Salz

Zubereitung

  1. Für den Vorteig alle Zutaten am Abend vermischen und über Nacht bei Raumtemperatur gehen lassen.
  2. Am nächsten Tag Wasser zum Vorteig geben und aufschlämmen und zusammen mit den restlichen Zutaten für den endgültigen Teig – ausser Salz – in die Schüssel der Küchenmaschine geben und 4 Minute auf kleinster Stufe kneten. Salz zugeben und den Teig auf Stufe 1 6 bis 8 Minuten fertig auskneten lassen.
  3. Teig 90 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen, dabei nach 45 Minuten einmal dehnen und falten.
  4. Teig leicht rund wirken und 15 Minuten im Brotkörbchen mit Schluss nach oben gären lassen.
  5. Teig vorsichtig aus dem Körbchen kippen, gut mit Mehl bestäuben. Mit einem Rollholz (bei mir Besenstiel) übers Kreuz gut eindrücken (siehe Foto oben im Blog-Beitrag).
  6. Mit Schluss nach oben, das heisst eingedrücktes Kreuz nach unten, wieder ins gut bemehlte Körbchen legen und 25 Minuten ruhen lassen.
  7. In dieser Zeit den Backofen mit Blech auf unterster Schiene auf 250°C Unter-/Oberhitze aufheizen.
  8. Brot aufs heisse Blech kippen, mit Blumenspitze Wasser an die Ofenwände spritzen. Nach 10 Minuten Ofentüre kurz öffnen, damit der Dampf entweichen kann, und Temperatur auf 220°C reduzieren. Das Brot 25 Minuten fertig backen. Gesamtbackzeit beträgt 35 Minuten. Das Brot ist fertig wenn es hohl klingt, wenn man auf den Boden klopft.
  9. Brot herausnehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.
Inspiration: Schweizer Brot
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7 Gedanken zu „Waadtländer Kreuzbrot – das rösche Schweizer Kantonsbrot aus der Waadt

  1. Wow, dieses Waadtländer Kreuzbrot könnte die Rezeptentdeckung des Jahres werden!
    MEIN Kreuz war allerdings überhaupt kein Kreuz. Ich habe einen dicken Holzkochlöffelstil benutzt, aber der Teig ist so weich, dass die vier Teile offenbar wieder zusammen’gelaufen’sind. Ich habe das Brot übrigens im Brovn gebacken.
    Mit Kreuz oder ohne Kreuz- so ein gutes Weißbrot habe ich mein Lebtag wohl noch nicht gegessen. Nach dem Anschneiden des Brotes und der Vernichtung der ersten Scheibe mit meinen Zähnen war ich total aus dem Häuschen. Eine tolle Krume und ein traumhafter Geschmack, nicht zuletzt wegen der Kruste.
    DANKE für dieses tolle Rezept.
    Unbedingte Empfehlung zum Nachbacken.

    1. Hallo Zorra,
      das wird sicher mein nächstes Brot! Kann ich das auch im Topf backen? Ich backe die meisten meiner Brote in einer Tajine und habe dami mehr Erfolg als auf dem Blech.

      Hallo Bodo Panitzki,
      was ist bitte ein Brovn?

      Viele Grüße aus dem derzeit regenreichen Kroatien

  2. Das ist mal ein Kompliment! Danke! Bei mir hat das mit dem Kreuz ja auch nicht ganz geklappt. Nächstes Mal werde ich mal ein dickeres Rollholz nehmen. Bin gespannt, ob es dann bleibt. Falls nicht, ist ja nicht schlimm, wie du schreibst, das Brot schmeckt auch ohne Kreuz super!

  3. Hab das Brot diese Woche gebacken,einfach traumhaft,leider hab ich das Kreuz nicht hinbekommen,aber das spielt keine Rolle für mich! Werde es jetzt öfter machen , vielen dank dafür!!!

  4. Hallo Zorra,
    danke für dieses wundervolle Rezept.
    Ich habe das Brot gestern gebacken und war begeistert, vom Geschmack, der röschen Kruste und der lockeren Krume. Mein Mann meinte, das sei das beste Weißbrot, das ich je gebacken hätte und ich solle künftig mein Weißbrot nur noch nach diesem Rezept backen.
    Was ich verändert habe:
    1. Ich habe es in einer Tajine gebacken.
    2. Ich hatte überlesen, dass der Teig nach dem kreuzförmigen Eindrücken noch einmal ruhen soll. Stattdessen war er bei mir für die volle Aufheizzeit des Backofens (ca. 40 Minuten) im Gärkörbchen. Erst in der Tajine, unmittelbar vor dem Aufsetzen des Deckels, habe ich ihn eingekerbt, und zwar mit einem Knoblauchschäler; das ist ein ca.10 cm langes Rohr aus Hartgummi. Das Kreuz ist perfekt geblieben.

    1. Danke für deine Rückmeldung! Es freut mich sehr, dass euch das Brot auch so gut schmeckt. Normalerweise drückt man es ka nicht bei Vollgare ein, da die Gefahr besteht, dass man zuviel Luft rausdrückt. Aber super, wenn es auch so klappt!

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