Wurstsalat und etwas über Heimweh…

Hast du eigentlich kein Heimweh?, werde ich öfters gefragt.

Das einzige Mal an dem ich so was ähnliches wie Heimweh verspürte war als Vier- oder Fünfjährige. Ich verbrachte ein paar Ferientage bei einer Familie, deren Tochter mich nervte. Ich kann mich erinnern, dass ich mich im Schlafzimmer versteckte und heimlich weinte und mich nach Hause wünschte. Aber richtiges Heimweh war das nicht.

Ich kann also die Frage mit glückerweise habe ich kein Heimweh beantworten. Was einem aber als Expat ab und zu fehlt, sind Lebensmittel oder Gerichte aus der alten Heimat. Manchmal sogar solche die man gar nie gegessen hat, wie bei mir zum Beispiel Wurstsalat. Dank Europa und Globalisierung kann ich solchen Gelüsten teilweise nachkommen, siehe fruchtiger Käsesalat.

Natürlich habe ich mich gefragt, wie es zum plötzlichen Appetit nach Wurstsalat gekommen ist. Pimpi-Mel-la ist Schuld! Nachgekocht habe ich aber dann Roberts Heimkehrerteller-Wurstsalat. Ihr wisst schon Y. mag keinen Käse und es musste ein Rezept von einem Schweizer sein, sorry Mel. ;-)

Schweizer Wurstsalat auf Teller

Ein bisschen abgeändert habe ich sein Rezept dann doch, aber nur ganz wenig. Die Zwiebel, ich habe eine rote genommen, habe ich ganz fein gehobelt, so wird sie magenfreundlicher, und die Würschte in Stäbli statt in Scheiben geschnitten. Des Weiteren habe ich die Sauce mit dem Zauberstab aufgemixt, die Sauce wird sämiger. Dazu ein Zipferlbrötchen, das wars!

En Guete!

Schweizer Wurstsalat auf Teller

Schweizer Wurstsalat

Rezept reicht für: 2 Personen

Ein köstlicher Wurstsalat schmeckt nicht nur Heimweh-Schweizern.

Zutaten

  • 1/2 Wurst in oranger Plastikpelle, ich glaube Fleischwurst genannt
  • 1 Cervelat bzw. Bockwurst
  • 1 rote Zwiebel
  • 3-4 Cornichons

  • Sauce
  • 4-5 EL Apfelessig
  • 1 EL Senf
  • 1/8 TL Peperonciniflocken
  • Salz und Pfeffer
  • 4 EL Sonnenblumenöl

Zubereitung

  1. Wurst schälen und in Stäbli schneiden oder fein hobeln.
  2. Cornichons in Rädli (Scheiben) schneiden.
  3. Zwiebel in feine Ringe hobeln.
  4. Für die Sauce alle Zutaten in einen hohen schmalen Mixbecher geben und mit dem Zauberstab aufmixen.
  5. Alle Zutaten vermischen und im Kühlschrank mindestens 30 Minuten ziehen lassen.
Inspiration: Robert
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17 Gedanken zu „Wurstsalat und etwas über Heimweh…

  1. REPLY:
    Schlimm, gell! ;-) Und ich wollte dir auch kein schlechtes Gewissen machen, sondern danken, dass du mir Lust auf Wurschtsalat gemacht hast. War nämlich megagut.

  2. Jetzt kriege ich auch Appetit darauf. Dabei esse ich den sonst so gut wie nie und auch schon seit Jahren nicht mehr. Allerdings kann ich ihn mir zwingend immer nur als Käse-Wurst-Salat vorstellen. – En Guete!

  3. Na super. Eigentlich wollte ich heute einen Thai Salat machen, jetzt hab ich Lust auf Wurstsalat… ich denk noch mal eine Runde drüber nach, eingekauft ist noch nichts ;-)

  4. … probier ‚ mal unsere Hausvariante: Fleischwurst, Tomate, hartgekochte Eier, Zwiebel, Schnittlauch, Essig, Öl, Pfeffer, Salz …

  5. Ah, genau, es war der Wurstsalat bei Mel – ich dachte, es wäre bei Sabine gewesen. GENAU der (nur leicht abgeändert ;) wurde mit einer extra dafür importierten Lyoner auch bei uns nachgemacht. Ewigkeiten lagen zum Letztverzehrten dazwischen.

    In unserer Erinnerung hieß der im Karlsruher Raum Elsässer Wurstsalat , mit etwas Käse dabei. Glamheimlich wurde er verzehrt, ich habe noch nicht einmal ein Foto gemacht. Vielleicht, weil es fast unanständig war, wie sehr wir uns die Finger danach geschleckt haben.

    Und wenn Heimweh, dann nur wie du, kulinarisches Heimweh :)

  6. Für mich unverzichtbar in einem Wurstsalat ist auch Käse. Wenn G. jetzt auch noch keinen Käse essen würde, dann gäbe es zwei unterschiedliche Portionen.

    @ Micha: nein, bei mir war doch der Wurstsalat ohne Wurst ;-))) Nur mit Käse und Radieschen.

  7. So ergeht mir das auch immer wieder. Heimweh ist mir unbekannt, aber es gibt kulinarische Leckereien, die man hier und da vermisst. Aus unerklärlichen Gründe vermisse ich auch immer Wurstsalat :-)) Da ist man an den exotischten Orten der Welt und träumt von Wurstsalat.
    BTW Ich habe gestern ein aus den Zipferlbrötchen Burger gemacht. War lecker.

  8. vor vielen vielen Jahren gab es weder Joghurt, noch richtiges Brot oder Käse. Ich war schwanger und habe von Cervelats geträumt. Und alle beneidet, die zuhause einfach so in die Mi**os gehen können.

  9. Oh, Heimwehküche ist genauso wichtig wie Fernwehküche! Wenn auch nicht so weit weg, hatte ich in München anfangs ab und zu Heimweh und bin so dazu gekommen, original hessischen Kartoffelsalat oder Frankfurter Grüne Soße zu machen… Wurstsalat gab’s dafür in Bayern reichlich :)

  10. Hab grad bei der Widmatt-Irene auch einen Wurstsalat gesichtet. Kaum lugt die Sonne mal ein bisschen raus, sind die Schweizer sofort mit Wurstsalat zur Stelle ;-)
    Recht so – ich täte auch grad eine Portion nehmen – aber bei mir ist heute Mittag Lunch-Cancelling angesagt :-(
    Heimweh als solches kenn ich auch nicht – aber eben nach gewissen Lebensmitteln und Gerichten und so sehr wohl. Als ich in Deutschland gelebt hatte, war ich manchmal richtig am Anschlag, weil ich nirgendwo rezenten Greyerzer gekriegt habe. Alle Schweizer, die mich besucht hatten, mussten jeweils Greyerzer mitbringen – und Sirup aus der Migros ;-)

  11. REPLY:
    Bei mir mussten am Anfang meine Gäste Aromat, Streumi und Citterio mitbringen. Jetzt eigentlich nichts mehr, ausser über Citterio, verschiedene Mehlsorten, Lab etc. freuen wir uns doch noch. ;-)

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