scroll down for recipe in English
Ich gestehe, dass ich mir ab und zu Schmonzetten reinziehe. Manchmal kann man von den Kömodien sogar was lernen, ehrlich! Der Beweis ist mein Amaretto-Brot. Die Idee dazu habe ich nämlich dem Film Mein süsses Geheimnis, der vor ein paar Jahren im ARD lief, entnommen.
Die Geschichte ist, wie bei solchen Filmen, banal und voraussehbar:
Seit nunmehr zwei Jahrzehnten sind der galante Konditor Alberto Puccini und die bodenständige Bäckersfrau Katharina Achternhagen Nachbarn – doch ihre Kreationen könnten unterschiedlicher kaum sein: Während Puccini mit seinen überbordenden Torten alljährlich Goldmedaillen gewinnt, heimst Katharina Jahr für Jahr den Preis für ihr kerngesundes Vollkornbrot ein. Dann aber geschieht das Unglaubliche: Katharina sticht ihren Rivalen Puccini beim Tortenwettbewerb aus. Ein Affront für den stolzen Alberto! Um hinter das Geheim-Rezept von Katharinas „Kraftmeier“-Brot zu kommen schleusen er und seine gewitzte Tochter den Enkel als Lehrling in die Konkurrenz-Bäckerei ein…
Tja, und dann findet der Enkel heraus, dass Katharina eine Flasche Amaretto zum Teig gibt. Das ist das süsse Geheimnis!
Endlich bin ich dazu gekommen, das auch auszuprobieren. Natürlich habe ich keine Kraftmeier-Brot gebacken, sondern eine eigene Rezept mit Vollkorn-Roggenmehl herausgetüfftelt. In der Tat der Amaretto gibt dem Brot eine spezielle Note. Das Brot ist nicht süss, wie man vermuten könnte, es hat einfach einen angenehmen Abgang. Ich kann es nicht besser erklären. Backt es einfach nach und ihr werdet sehen bzw. schmecken.
Amaretto-Brot
ergibt 1 Laib
90 g aktiver Roggensauerteig
150 g Vollkorn-Roggenmehl
250 g Weizenmehl (Type 550)
10 g Frischhefe
230 g Wasser
30 g Amaretto
9 g Salz
Hefe in 50 g Wasser auflösen. Sauerteig mit restlichem Wasser auflösen. Alle Zutaten ausser Salz in die Schüssel der Küchemaschine geben. 4 Minuten auf niedriger Stufe kneten, dann Salz dazugeben und weitere 6 Mintuen auf mittlerer Stufe kneten lassen. Die Teigkonsistenz ist weich aber nicht mehr klebrig.
Teig zugedeckt 30 Minuten gehen lassen, dann 1x aufziehen, zudecken und weitere 30 Minuten gehen lassen.
Runder Laib formen. Mit Schluss nach unten in ein Gärkörbchen legen und 60 Minuten gehen lassen.
Backofen auf 240 C vorheizen.
Brot vorsichtig aus dem Körbchen kippen und in den Ofen schieben. 15 Minuten backen, Backofentür kurz öffnen, damit Dampf entweichen kann. Temperatur auf 210 C reduzieren und 20 Minuten fertig backen. Brot auf einem Gitter auskühlen lassen.
*** Recipe in English ***
The idea to add Amaretto to the bread dough I’ve got from a quite silly German TV-movie. But it’s a great idea. The Amaretto gives this loaf a special taste. It’s not sweet, it’s a taste in the background. I can’t describe it, just bake it and you will see I mean you will taste it.
Amaretto Bread
makes 1 loaf
90 g active rye starter
150 g whole rye flour
250 g wheat flour (type 550)
10 g fresh yeast
230 g water
30 g Amaretto
9 g salt
Dissolve yeast in 50 g of the water, with rest of the water dissolve sourdough. Add all ingredients except of the salt in the bowl of your food processor and knead on low speed for 4 minutes, add salt and for another 10 minutes on medium speed until you have a smooth dough. Cover and let rise for about 1 hour, after 30 minutes make one stretch and fold.
Shape dough into a round loaf and place with seam side down in a banneton. Cover and let rise for about 1 hour or until doubled in size.
Preheat oven to 240 C.
Remove loaf carefully from banneton. Bake for 15 minutes, open oven door to release steam, reduce heat to 210 C and bake another 20 minutes. Remove loaf from oven and let cool on a wire rack.
***
This is my submission Susan’s YeastSpotting, the weekly showcase of yeasted baked goods and dishes.
More recipes and entries in English.
Ich hatte gerade den Starter für meine Baguettes im Thermomix, als ich Deinen neuen Eintrag gelesen habe. Aus Neugier und Laune habe ich jetzt Amaretto zum Teig dazu. Noch muss alles erst gehen, aber ich bin gespannt, was dabei rauskommt. Ich kanns mir gut vorstellen, aber auf die Idee wäre ich nie gekommen!
Das klingt gewagt, aber interessant. Für welchen Belag eignet es sich?
REPLY:
Auf dein Resultat bin ich auch gespannt. Hast du normales Weizenmehl verwendet? Falls ja, hoffe ich dass es gut wird, denn ich denke man sollte schon einen Teil Roggenvollkornmehl nehmen.
REPLY:
Wir haben es mit Honig zum Frühstück gegessen. Aber ich kann es mir auch mit Wurst vorstellen, denn wie gesagt, süss ist es überhaupt nicht.
REPLY:
Sensationell. köstlich, leicht mandelig, gar nicht süss, und ganz fluffige Krume.
Und tatsächlich ausschliesslich mit Weizenmehl. Ich bin begeistert. Vielleicht solten wir alle Spirituosen mal durchbacken? :-)
Und jetzt entschuldige, ich muss Brot essen……:-)
REPLY:
Super! Leider ist mein Baguette, ja ich backe heute auch Baguette, bereits am Gehen, aber ich werde die Weizenvariante auch bald probieren, und bin schon auf den mandeligen Geschmack gespannt!
Das mit dem Spirituosen durchbacken ist auch eine gute Idee. ;-)
Den Film hatte ich auch gesehen und wollte das Brot backen, habe es aber völlig vergessen.
Wie schön, dass Du das Rezept wieder „ausgekramt“ hast, jetzt werde ich mich ans Nachbacken machen.
Dein Brot sieht wunderbar aus und es schmeckt sicher ebenso.
ich habe das Filmchen vor Jahren mal gesehen und gebe seither etwa 50 g geriebene Amarettini (das Gebäck) an meine Teigmenge für 3 Kürbiskernbrote (http://einfachkoestlich.com/?p=106), und ich finde, es gibt wirklich eine besondere Not ans Brot. Ich habe allerdings nie darüber geblogt.
Ich habe den Film vor wenigen Tagen gesehen und war auch versucht, meine Tochter dazu zu überreden mir das entsprechende Brot zu backen.
Dieser Eintrag hat mich dazu gebracht, den Wunsch nicht einfach zu übegehen:)
Uff, ich bin etwas erleichtert, dass ich nicht die Einzige bin, die solche Filme schaut. ;-)
@Chaosqueen, ich kann dir das Brot nur ans Herz legen.
@Franz, gute Idee mit den Amarettini.
@Steppenhund, ich glaube du musst deine Tochter nur das erste Mal überreden, danach backt sie das Brot freiwillig so gut schmeckt’s.
REPLY:
Mein Mann hatte beim Verzehr des Amarettobrotes ( also Dein obiges Original, nicht meine Baguette-Ableger, der Ehrgeiz hat mich gepackt) die Idee und den Wunsch es mit Cognac zu backen, und mit Nüsschen und Käse zu geniessen.
Da hast Du ja was losgetreten ;-)
REPLY:
Oh ja, das kann ich mir auch gut vorstellen. Ich hoffe du wirst berichten, wie es geworden ist.
REPLY:
Das mit dem Spirituosen durchbacken ist eine gute Idee. Ich denke da gerade an Orangenlikör in einem Briocheteig …
Ausser Limoncello und Orangenlikör habe ich nämlich gar keine Spirituosen im Haus.
REPLY:
….schmeckt fantastisch!! Gleiche Rezeptur wie Dein Amaretto Brot, nur mit Cognac statt Amaretto…köstlich.
Wird glaub ich jetzt erstmal mein Lieblingsbrot.
REPLY:
Danke für die Rückmeldung, werde es auch bald ausprobieren! Und herzliches Dankeschön an deinen Mann für die Idee. :-)
REPLY:
Zorra, i’m glad you visited me, thank you for your recipe, the bread was delicious, best regards
Ein richtig tolles Brot ist es geworden. Vielen vielen dank für das Rezept. Und überhaupt, Ihre Brotrezepte sind supidupi gut!
REPLY:
Danke Raimonda für das Kompliment. Freut mich, dass dir das Brot schmeckt. Das könnte ich eigentlich auch wieder mal backen…