Grissini – gezogen nicht gerollt!

Die besten Grissini habe ich in den 90iger Jahren des letzten Jahrtausend im Piemont, genauer gesagt in Coconato im Albergo Cannon d’Oro, gegessen. Dort hat auch Y. den Geschmack an Grissini gefunden. Das musste wohl auch der Signora des Hauses aufgefallen sein, bei der Abreise drückte sie uns nämlich eine Papiertüte voller Grissini «per il viaggio» (für die Reise) in die Hand. Einige Jahre später wollte ich dann auch mal selbst Grissini backen. Nur sind sie nie so geworden, wie die aus dem Piemont, so dass ich es wieder aufgegeben habe, bis vor kurzem.

Grissini

Inzwischen weiss ich auch, weshalb sie früher nichts geworden sind. Grissini werden beim Formen in die Länge gezogen und nicht gerollt!

Grissini abstechen

Dafür sticht man mit einer Teigkarte ca. 1 cm dicke Streifen von einer zuvor geformten und gut gegangenen Teigrolle ab. Das Stück wälzt man etwas in Hartweizengriess (optional) und zieht es dann in die Länge. Ecco qui, meine Grissini!

Grissin vor dem Backen

Mit dieser Technik entsteht die typische «Naht», zudem schmecken diese Grissini wie in Italien. Hätte mir ja auch mal wer sagen können!

Grissini mit Wein

Das richtige Backzeit herauszufinden ist ebenfalls etwas knifflig. Da kommt es unter anderem auf die Dicke der Grissini an. Ich mag sie ja lieber dünn, diese hier sind mir schon etwas zu dick. Beim nächsten Mal werde ich sie der Länge nach aufs Blech legen, so werden sie länger und dünner. Man könnte natürlich auch die Stücke schmaler abstechen, was aber nicht so einfach ist. Wichtig ist ausserdem die Arbeitsfläche gut mit Olivenöl einzustreichen, ansonsten wird’s schwierig die Dinger gleichmässig lang zuziehen. Ich spreche da aus Erfahrung.

Grissini Krume

Schön luftig und knusprige Grissini! Und der Geschmack – Mamma mia!

Grissini

Grissini

Rezept reicht für: 2 grosse Bleche

Grissini wie in Italien! Das Geheimnis ist die Grissin in die Länge zu ziehen und nicht zu rollen.

Zutaten

  • 160 g Wasser
  • 7 g Frischhefe
  • 1/4 TL Zückerrübensirup
  • 280 g Mehl
  • 30 g Olivenöl
  • 6 g Salz

  • Zum Fertigstellen
  • Olivenöl
  • Hartweizengriess (optional)

Zubereitung

  1. Alle Zutaten ausser Salz in die Schüssel der Küchenmaschine geben und 4 Minuten auf kleinster Stufe kneten.
  2. Salz zugeben und den Teig 10 Minuten auf Stufe 1,5 gut auskneten. Der Teig ist weich und leicht klebrig.
  3. Arbeitsfläche etwas bemehlen. Teig zu einer Rolle formen, diese mit Klarsichtfolie zudecken und 20 Minuten ruhen lassen. Der Teig geht leicht auf in dieser Zeit.
  4. Nach den 20 Minuten den Teig falten und wieder zu einer etwas 6 cm breiten Rolle formen.
  5. Rolle und Arbeitsfläche grosszügig mit Olivenöl bestreichen, wieder mit der Klarsichtfolie zudecken und nun 45 Minuten gehen lassen. Der Teig soll dabei sehr gut aufgehen.
  6. Nach den 45 Minuten die Klarsichtfolie entfernen, sollte die Teigrolle zu breit für die Teigkarte sein, die Teigrolle vorsichtig etwas zusammenschieben. Aber wirklich gaaaanz vorsichtig!
  7. Backofen auf 190 °C Umluft aufheizen. Der Ofen muss genügend heiss sein!
  8. 3-4 EL Hartweizengriess in einen Teller geben. (optional)
  9. Mit einer Teigkarte knapp 1 cm dicke Streifen abstechen, diese vorsichtig im Hartweizengriess wälzen (optional) und dann gleichmässig in die gewünschte Länge ziehen. Grissini direkt auf die Bleche legen.
  10. Bleche auf Ebene 1 und 4 schieben 20 Minuten backen. Nach 12 Minuten die Position der Bleche tauschen. Die Grissini sind fertig gebacken, wenn sie sich von selbst vom Blech lösen.
  11. Bleche aus dem Ofen nehmen und die Grissini auf einem Gitter auskühlen lassen.
Inspiration: VivaLaFoccacia
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4 Gedanken zu „Grissini – gezogen nicht gerollt!

  1. Herzlichen Dank
    für all die leckeren und inspirierenden Rezepte in all den Jahren.
    Eine Frage zum Grissini Teig: kann man diesen auch als „Übernachtteig“ ansetzen (selbstverständlich ;-) mit weniger Hefe)?
    Sonnige Grüße
    Petra

    1. Danke für das Kompliment! Aehm, ich denke schon, dass Übernachtgare geht.. Ich habe es aber bei diesem Rezepte noch nie gemacht. Du müsstest es ausprobieren. Falls du es machst, lass mich doch wissen, ob es geklappt hat.

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