Pleiten, Pech und Pannen 16 – Birne-Marzipan Strudel

Schon länger wollte ich unbedingt mal selber einen Strudel machen, obwohl das ja ein Unterfangen ist, dem der Ruf der Herausforderung anhängt. Ich habe mich an dem Grundrezept aus dem Buch von Oetker „Backen macht Freude“ für den Teig orientiert, die Füllung ist jedoch eine Eigenkreation. Der Teig ist schnell gemacht: 125 Gramm Mehl, ein Ei, 2 EL Wasser, eine Prise Salz und 2 EL Öl mit dem Knethaken bearbeiten und dann mit der Hand zu einem glatten Teig verkneten.

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Diesen Teigkloß soll man sodann für eine halbe Stunde in einem heißen Topf ruhen lassen (vorher in dem Topf Wasser kochen lassen, dann abtrocknen und den Teig rein). Dann folgt das Ausrollen, das ich mir deutlich aufwendiger vorgestellt habe. Auf einem bemehlten Handtuch dünn ausrollen und dann über dem Handrücken noch dünner ausziehen. Wenn man es richtig macht, soll man durch den Teig eine Zeitung lesen können. Naja, lesen kann man nichts, aber für den ersten Versuch fand ich es gar nicht so schlecht.

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Für die Füllung habe ich 5 oder 6 kleine Birnen geschält und klein geschnitten und mit dem Saft einer Zitrone, 100 Gramm Rohmarzipan, etwas Zucker und einer Löffelspitze gemahlene Vanille vermischt und dann großzügig über dem Teig verteilt, der zuvor noch mit etwas Butter eingepinselt wurde. Dann mit Hilfe des Handtuchs aufrollen. An den Seiten gut verschließen und am besten zu zweit auf das Backblech heben und elegant abrollen lassen. Zuletzt das gute Stück mit Butter einpinseln. Bis hierhin war die Welt noch in Ordnung. :)

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Bei 175°C 40 bis 50 Minuten backen, nach 30 Minuten noch einmal mit etwas Butter einpinseln lassen. Doch ohje: Beim Backen taten sich zunächst kleine Löcher auf und dann gab es einen doch recht großen Riss. Ob die Füllung ungeeignet ist für den zarten Strudelteig? Vielleicht zu eng aufgerollt? Es werden wohl weitere Versuche folgen müssen…

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Geschmacklich hatte dieses Mißgeschick zum Glück keine Konsequenzen, denn der Strudel hat super geschmeckt. Und mit ein bißchen Puderzucker läßt sich ja immer noch einiges verstecken. :)

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10 Gedanken zu „Pleiten, Pech und Pannen 16 – Birne-Marzipan Strudel

  1. Also, wenn die Überschrift nicht gewesen wäre: ich hätt’s nicht gemerkt. Sieht doch super aus! Wenn man versucht hätte, den Teig genauso hübsch reißen zu lassen, hätte es nicht geklappt! Also ich nehme ein Stück, bitte! :-)

    Liebe Grüße, Sus

  2. REPLY:
    Schon alle… :(

    Vielen Dank für den Link, da findet sich in den Kommentaren auch eine Ergänzung, die sich auf das Aufreißen des Strudels beim Backen bezieht:

    „Was meinen Tipp, die Fülle auf dem Teig flächig zu verteilen, betrifft […]. Da bei diesem die Fülle meist sehr üppig aufgelegt wird, empfiehlt es sich erstens, den Teig eine Spur dicker zu lassen, damit er beim Einrollen nicht reißt, und zweitens den Strudel in einer Auflaufform oder Bratenreine zu backen, damit er nicht auseinanderläuft. Die Form selber muss großzügig mit Butter eingefettet werden und auch der Strudel sollte vor dem Backen und auch zwischendurch beim Backen mit reichlich zerlassener Butter eingepinselt werden. Bei dieser Zubereitungsart ergibt sich, dass die Unterseite des Strudels durch den von der Fülle durchfeuchteten Teig in Verbindung mit der üppig verwendeten Butter karamelisiert und dadurch extrem aromatisch und knusprig wird.“

    Vielleicht ist da mein Baguette-Backform (Modell „halbe Regenrinne“) genau das richtige? Muß ich beim nächsten Mal unbedingt ausprobieren.

  3. Nach dem Augenschmaus bei lamiacucina mit dem Aprikosentarte nun diese Köstlichkeit hier: man will mich zum Liebhaber von Süssem umpolen

  4. ganz wunderschoen schaut er aus, der strudel, fuellung mit birnen und marzipan werd ich nachmachen, gute idee. alles technische ist schon gesagt worden, so ein riss ist aber auch ganz lustig

  5. REPLY:
    Ich sehe das ähnliche wie Sus, das Auge ißt zwar mit, aber der Inhalt zählt und ich hätte als Laie gedacht, das müßte so sein *lach Und das Ganze liest sich so lecker, dass ich bei meinem nächsten Backtag einfach mal nachbacken werde. Ich esse auf Euer Wohl!

  6. Schaut doch Top aus der Strudel, mich stört der Riss jetzt nicht.
    Ich sprühe den Strudel 10 Minuten vor dem Backen reichlich mit Wasser ein und spar mir das einpinseln mit Butter oder Dotter. Mir kommt vor er hebt dadurch besser.

  7. REPLY:
    Wenn ich mich da noch einmal kurz einbinden darf.
    An der dicke des Strudelteiges liegt es keinesfalls. So sagen wir in Wien, ein Strudelteig muss so dünn gezogen sein, dass man darunter eine Zeitung lesen kann.
    Meiner Ansicht nach liegt es daran, wie du den Strudel gerollt hast. Die dicken Ränder des Teiges müssen abgeschnitten werden (hast du gemacht). Dann den kompletten Teig mit flüssiger Butter bestreichen und die Fülle zu 2/3 oder sogar nur zur Hälfte aufstreichen und an den Rändern frei lassen. Die Ränder links und rechts ein wenig einschlagen und nun mit dem darunterliegenden Tuch straff zu rollen beginnen. Da du am Schluss keine Fülle mehr hast, kommt über den gesamten Strudel nochmals eine Teigschicht und der Strudel sollte nicht mehr platzen.
    Dann den Strudel nochmals mit flüssiger Butter bestreichen und ab ins Rohr. Das muss nicht wiederholt werden, sonst wird der Teig nicht knusprig. Bitte nicht in die Rehrückenform geben!
    Gutes Gelingen!

  8. REPLY:
    Ich sehe schon, Strudelbacken ist doch eine kleine Kunst für sich. :) Vielen Dank für Deine Tipps, die werde ich beim nächsten Versuch befolgen.

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