La «folle» Fougasse!

Oh Mann, das Fougasse-Rezept, welches Sandra von From-Snuggs-Kitchen und ich fürs 19. #synchronbacken ausgesucht haben, hatte es in sich. Der Teig war superweich und somit nur was für Leute mit Nerven wie Stahlseile oder für solche die öfters mit solchem «Pflotsch» backen. Für mich war der Teig die reinste «follie», wie die Franzosen zu sagen pflegen, deshalb heisst dieser Beitrag auch La «folle» Fougasse – die irsinnige Fougasse!

La folle Fougasse
«Le pain est une des plus belles créations de l’homme.»

Hefewasser Premiere

Aber nicht nur der Teig war eine Herausforderung, sondern auch das Hefewasser. Sandra und ich haben Dietmars Rezept vor allem wegen des Hefewassers ausgesucht, denn wir beide haben noch nie damit gebacken. Eine Premiere also. Ich habe bei meinem Hefewasser die Rosinen durch selbstgetrocknete Feigen ersetzt, da weiss ich, dass sie 100 % Bio sind. Trotzdem tat sich die ersten zwei Tage nichts bei meinem Hefewasser. Aber dann am Morgen von Tag 3, begann es hyperaktiv zu schäumen und roch stark nach Alkohol. Ich hatte schon Bedenken, ob das was wird mit dem Hefewasser-Vorteig. Grundlos, auch der Vorteig ging ab wie Lutzi! Das Hefewasser war übrigens nicht zwingend, die Teilnehmer konnten auch mit Poolish oder Sauerteig backen. Die Beiträge der bloggenden Teilnehmer sind unten alle verlinkt.

Der weiche Teig ist die reinste «follie»

Ich habe dem Hauptteig, trotz aktivem Hefewasser-Vorteig, sicherheitshalber 2 Gramm Frischhefe zugegeben. Normalerweise halte ich mich nicht an Rezepte, weil ich weiss, dass meine Mehle weniger Wasser schlucken. Ich weiss nicht, welcher Teufel mich geritten hat, diesmal bin ich dem Rezept gefolgt.

Fougasse-Teig

Belohnt wurde ich mit einem superweichen Teig, den ich kaum bändigen konnte. Das Einschneiden der typischen Schnitte ist mir kaum gelungen, die haben sich dann beim Backen auch wieder geschlossen. So ist meine Fougasse ein Fladenbrot geworden…

Fougasse Krume

… ein schmackhaftes Fladenbrot mit grossporiger saftiger Krume und knuspriger Kruste, wobei laut Wiki Fougasse eine weiche Kruste und Krume haben soll. Im französischen Wiki-Beitrag ist übrigens eine Fougasse von mir abgebildet. Ist ja nicht das erste Mal, dass ich Fougasse backe.

Fougasse

Fougasse

Rezept reicht für: 2 Stück

Knusprige Fougasse mit saftiger grossporiger Krume.

Zutaten

    Feigen-Hefewasser – muss 3 Tage vor dem Backen angesetzt werden!

  • 50 g selbst getrocknete Feigen, grob gehackt
  • 15 g Honig
  • 200 g Wasser
  • Vorteig mit Hefewasser

  • 150 g Weizenmehl Type 550
  • 150 g aktives Hefewasser
  • endgültiger Teig

  • 50 g Weizenmehl Type 1050
  • 300 g Weizenmehl Type 550
  • 210 g Wasser
  • 2 g Frischhefe
  • 11 g Salz
  • 40 g Wasser (werde ich das nächste Mal weglassen!)

Zubereitung

  1. Für das Hefewasser alle Zutaten in ein genügend grosses Schraubglas geben. Verschlossen bei Raumtemperatur 3 Tage gären lassen. Glas täglich 1x schütteln. Das Glas darf auch geöffnet werden. Achtung es entsteht Druck im Glas, vorsichtig öffnen! Tipp: Sollte sich nach 2 Tagen nichts tun, das Glas ein einen wärmeren Ort stellen.
  2. Für den Vorteig Hefewasser und Mehl vermischen und über Nacht bei Raumtemperatur gehen lassen.
  3. Am nächsten Tag für den endgültigen Teig Vorteig, Mehle, Wasser und Hefe in die Schüssel der Kenwood Cooking Chef Gourmet oder andere Küchenmaschine geben. 4 Minuten zu einem Teig kneten, dann 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen.
  4. Salz dazugeben und 10 Minuten auf kleinster Stufe kneten. Der Teig solle sich langsam von der Teigschüssel lösen.
  5. Kenwood Cooking Chef Gourmet auf Stufe 1,5 stellen und den Teig 8 Minuten fertig auskneten. Wer möchte kann hier die 40 g Wasser langsam schluckweise dazu geben. Ich werde das nicht mehr machen, oder höchstens 10 bis 20 g, der Teig wird mit den 40 g zusätzlichem Wasser nämlich extrem weich.
  6. Eine genügend grosse Schüssel mit Olivenöl ausstreichen, den Teig darin 90 Minuten gehen lassen, dabei den Teig zweimal nach je 30 Minuten direkt in der Schüssel falten.
  7. Teig vorsichtig auf die bemehlte Arbeitsfläche stürzen und in zwei gleichgrosse Stücke teilen. Diese rundlich falten und 40 Minuten gehen lassen.
  8. Nun den Teiglinge ganz vorsichtig, die Luft soll im Teig bleiben, in zwei Fladen ziehen. Direkt auf aufs mit Backpapier ausgelegt Blech legen. Mit einem scharfen Messer oder Teigkarte die typischen Schnitte einschneiden und die Löcher etwas mit den Fingern vergrössern.
  9. Den Multi-Dampfgarer 230 C Heissluft mit Ring (entspricht bei einem normalen Ofen Umluft) aufheizen.
  10. Sobald der Ofen heiss ist Blech auf Ebene 3 schieben, 100 ml Wasser in den Dampfgenerator giessen und insgesamt 30 Minuten backen, dabei nach 12 Minuten das Blech drehen und die Temperatur auf 200 Grad reduzieren.
  11. Fougasse auf einem Gitter auskühlen lassen.

Inspiration: Home Baking

Rezept drucken

Ich muss unbedingt öfter mit solchen weichen Teigen backen, so dass ich Übung in der Teigbändigung bekomme. In die Krume bin ich nämlich verliebt! Irgendwie bin ich auch nicht traurig, dass das mit den Einschnitten nicht geklappt hat, ohne die Löcher kann man nämlich einfacher Scheiben schneiden.

Fougasse mit Feigen-Hefewasser

Nun schaut euch unbedingt auch noch die Fougasses der anderen Teilnehmer an!

synchronbacken August 2017Sandra von From Snuggs Kitchen
Melissa von gourmandises végétariennes
Petra von Obers trifft Sahne
Jeanette von Cuisine Violette
Siomone von zimtkringel
Birgit M. von Backen Mit Leidenschaft
Birgit D von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
Dagmar von Dagmars Brotecke
Karin von Food for Angels and Devils
Christina von The Apricot Lady
Conny von Mein wunderbares Chaos
Ingrid von auchwas

(Die einzelnen Posts gehen im Laufe des Tages online, falls eine Fehlermeldung erscheint, dann schaut einfach später noch mal vorbei.)

Unter #synchronbackendasoriginal und #synchronfougasse findet ihr die Zubereitungsschritte und fertigen Fougasses aller Instagramer und auf der #synchronbacken-Facebook-Event-Page von den Teilnehmern auf Facebook. Im Verlaufe des Tages wird auch noch das #synchronbacken-Pinterest-Board aktualisiert.

Danke an alle Mitbäckerinnen – Mann war schon wieder keiner dabei! Wir freuen uns schon aufs nächste #synchronbacken. Den Termin geben Sandra und ich bald in unseren Blogs bekannt.


12 Gedanken zu „La «folle» Fougasse!

  1. Wow, was für eine wunderbare Krume! Da macht es doch gar nichts, dass sich deine Fougasse in ein Fladenbrot verwandelt hat. :)
    Danke für das tolle Rezept! Ich bin so begeistert von Hefewasser und der Fougasse, dass die baldmöglich noch mal gebacken wird.

    Liebe Grüße
    Melissa

  2. Liebe Zorra,
    ja das war eine Herausforderung aber eine Köstliche und ein tolle Erfahrung finde ich auch. Deine „Fougasse“ mit diesem Innenleben und der Kruste, dieser Anschnitt toll. Ein gute Idee von Euch beiden und Danke für die Einladung und die Organisation!. Einen wunderschönen Tag und herzliche Grüße Ingrid

  3. Ola, liebe Zorra,
    vielen Dank für das 19. #Synchronbacken. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht, obwohl mein Rosinenwasser nicht gären wollte – also hab ich mit etwas Hefe nachgeholfen. Das Ergebnis hat mir sehr gefallen. Meine Krume war allerdings eher fluffig und nicht so großporig, wie bei Dir.
    Das Rosinenwasser werde ich auf jeden Fall noch einmal ansetzen – die Sache mit der alkoholische Gärung muss doch zu schaffen sein . . . LG

    1. Ja, das mit dem Hefewasser war tricky. Meins ist ja auch erst im allerletzten Moment aktiv geworden. Fluffig ist ja scheinbar auch richtig für eine Fougasse. Bin gespannt, ob’s beim zweiten Versuch klappt. Halte mich auf dem Laufenden, bitte.

  4. Wow, sieht super aus…und sehr interessant mit dem Hefewasser (Feigen)…leider musste ich mit Weizensauer backen,
    habe es nicht geschafft frühzeitig das Hefewasser anzusetzen…werde ich aber auf jeden Fall mal testen.

    Lieben Gruß
    Dagmar

  5. Das sieht wirklich grossartig aus!!! Mein Hefewasser war am Backtag noch sehr verhalten. Habe den Rest auf die Seite gestellt und am nächsten Tag ist der Deckel der Flasche durch die Küche geschossen *g*
    Und ja, der weiche Teig hatte seine Tücken, aber durch meine Verspätung habe ich ja das zusätzliche Wasser gespart und es ging dann. Dafür ist meine Krume nicht so groß, wie Deine…
    Freu mich schon auf die nächste Runde!!

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